ISPA prüft Gratispaket der UTA
Die Ankündigung des privaten Telefonanbieters United Telecom Austria [UTA], ab 1. Juli den UTA 1002-Teilnehmern einen GratisInternetzugang anzubieten, hat unter den österreichischen Internet Providern für Aufregung gesorgt [die Futurezone berichtete].
Der Stein des Anstosses
Ab 1. Juli werden die UTA 1002-Telefonkunden Internetzugang bekommen, ohne Providergebühren zahlen zu müssen. Bei diesem neuen "Free Internet"-Paket werden die UTA-Kunden nicht mehr - wie bisher bei "Easy Internet" - ATS 1,- pro Minute surfen zahlen müssen, sondern nur mehr die normalen Onlinetarife der Telekom. [Beim Standard-Tarifmodell fallen tagsüber - zwischen 8 und 18 Uhr - 53 Groschen pro Minute an, in der Nacht sind es 18 Groschen.]
Grundsätzlich gilt dieses Angebot aber nur für UTA 1002-Telefonkunden, und das UTA 1002-Telefonpaket beinhaltet, dass der Kunde innerhalb von zwei Monaten zumindest 198,- ATS vertelefonieren muss.
Neben diesem neuen "Free Internet"-Paket, das nur für UTA-Telefonkunden offensteht, wird es weiterhin das "Internet Unlimited"-Paket geben, bei dem User, die nicht Telefonkunden der UTA sind, gegen Zahlung einer monatlichen Grundgebühr für den Internetzugang zum Telekom-Onlinetarif surfen können.
ISPA aktiv
Jetzt ist der Verein Internet Service Providers Austria [ISPA] auf den Plan getreten und lässt das "Free Internet"-Paket der UTA rechtlich überprüfen. ISPA-Vorstand Karl Hitschmann: "Wir holen eine Rechtsberatung darüber ein, ob es sich bei diesem Angebot der UTA tatsächlich um eine Gratisbeigabe handelt und ob sie zulässig ist. Sollte dieses Offert tatsächlich unzulässig sein, werden wir überlegen, wer wie dagegen vorgehen kann."
Wettbewerbsrechtlich gesehen könnte das UTA-Internetpaket nämlich als unzulässige Zugabe zum Telefonvertrag gegen das UWG [Unlauters Wettbewerbsgesetz] verstossen.
ISPA prüftGleichzeitig betont Hitschmann aber, dass sich die ISPA als Verein zur Förderung des InternetMarktes versteht: "Wir wollen sicherlich nicht in den freien Wettbewerb eingreifen. Wir wollen lediglich prüfen, ob es sich bei dem UTA-Paket um ein faires Angebot handelt."
Die UTA sieht sich durch die Reaktionen der Öffentlichkeit auf ihr GratisPaket bestätigt. "Die rechtlichen Aspekte will ich nicht kommentieren", sagt UTA-Sprecher Wilfried Truppe. "An den Reaktionen kann man aber sehen, dass in Österreich die Zeit für so ein Gratisangebot reif war und wie gross der Bedarf danach ist."