16.06.1999

NEUE UFER

Bildquelle: PhotoDisc

Mobilkom will nach Tschechien

Nach ihrem Ausscheiden im Bieterverfahren um die dritte Mobilfunklizenz in Ungarn ist die Mobilkom Austria nun an der dritten Handylizenz in Tschechien interessiert. Diese wird in den nächsten Wochen ausgeschrieben und ist die erste 1800er Lizenz Tschechiens.

Tschechien wäre nach Kroatien das zweite Auslandsengagement des österreichischen Mobilfunkbetreibers. Die Mobilkom ist dort zu 30 Prozent an "VIP-Net" beteiligt, die am 1. Juli den Betrieb aufnehmen.

"Ungarn wäre nicht rentabel gewesen"

Damit setzt die Mobilkom nach dem Ausscheiden im Ungarn-Bieterverfahren neue Expansionsschritte. "Dem ungarischen Projekt fehlte die wirtschaftliche Rentabilität", meint Mobilkom-Generaldirektor Heinz Sundt einen Tag nach dem Ausscheiden aus dem Verfahren. "Wir sind beim Angebot an die Grenze der Rentabilität gegangen, liessen die Kosten aber nicht ins Uferlose ausarten", so Sundt weiter.

Mobilkom will keine Versteigerung der UMTS-Lizenzen

Sundt hat sich heute auch gegen die geplante Versteigerung von UMTS-Lizenzen ausgesprochen. UMTS ist die nächste Mobilfunkgeneration und soll theoretisch Datenübertragungsraten von bis zu 2 Mbit/s, praktisch bis zu 56 kbit/s erreichen.

"Auktionsgebühren erhöhen die Amortisationszeit für eine Investition, der Break-even fällt bei Lizenzgebühren um etwa vier Jahre zurück", klagt Sundt. Anstatt einer einmaligen Versteigerungsgebühr könne er sich eine laufende Verrechnung der Ressourcen, etwa in Form einer Miete, vorstellen.

Die Konzessionen für UMTS [Universal Mobile Telecommunication System] sollen in Österreich Anfang 2001 versteigert werden, die Einführung ist für 2002 geplant. In Finnland beispielsweise sind die UMTS-Lizenzen ohne Auktion bereits heuer vergeben worden, in Grossbritannien, Schweden, Deutschland und Schweiz steht die Vergabe vor der Tür.

Der Anteil der Datenübertragung am gesamten Telefonievolumen - derzeit in Österreich etwa ein Prozent - soll durch die technischen Möglichkeiten von von UMTS auf 25 Prozent steigen.