20.06.1999

KEINE KUPFERMINE

Bildquelle: ORF ON, Barth

Neuer Pentium III zu langsam

Die Intel Corp wird den neuen Pentium III Coppermine Prozessor einige Monate später als ursprünglich geplant auf den Markt bringen.

Der neue Pentium III Coppermine

Die grösste Neuerung des Coppermine-Prozessors ist der 0,18-Mikron-FertigungsProzess. Die aktuelle Chipgeneration wird im 0,25-Mikron-Prozess gefertigt, d.h. die elektronischen Bauteile sowie Leitungsbahnen sind grösser. Der neue Fertigungsprozess ist technisch schwieriger zu erreichen, hat aber die Vorteile, dass weniger teure Siliziumwafers verbraucht werden. Ausserdem verbraucht der Prozessor weniger Strom und erzeugt dadurch weniger (schädliche) Wärme. Eine weitere Neuerung ist der veränderte Second-Level-Cache, der Instruktionen zwischenspeichert und nicht wie bisher auf der Platine, sondern direkt auf dem Prozessor sitzt.

Dennoch hat sich bei Intels Prozessoren in den letzten Jahren nicht viel getan. Die Basisarchitektur ist seit dem mittlerweile betagten Pentium Pro die gleiche geblieben. Analysten harren daher voller Spannung auf den K7 von AMD, der neuesten Informationen zufolge den Codenamen Athlon erhalten soll. Noch heuer sollen rund 1,35 Millionen Stück des K7-Prozessors verkauft werden.

Ziel nicht erreicht

Das gesetzte Frequenz-Ziel von 600 Megahertz sei noch nicht erreicht, erklärte Intel-Sprecher Tom Waldrop am Freitag in San Francisco. Weitere Einzelheiten wollte Waldrop nicht mitteilen.

Die Verzögerung werde sich auf die Finanzergebnisse nicht auswirken.

Einbussen befürchtet

Analysten und Investoren fürchten aber, daß Intel doch Einbußen hinnehmen muß. Die Aktie war am Freitag an der Nasdaq das am lebhaftesten gehandelte Papier und um 5,3 Prozent oder mehr als drei Dollar auf 54-15/32 Dollar eingebrochen.

Intel zurückgestuft

Nach CSFB am Donnerstag nahm am Freitag auch Morgan Stanley Dean Witter seine Gewinnschätzungen bei Intel für 1999 und 2000 zurück.

Wegen der Probleme bei der Chipentwicklung erwarte er jetzt niedrigere Verkaufspreise insgesamt, kündigte Mark Edelstone am Freitag an.

Er reduzierte seine Gewinnschätzung auf 2,25 von 2,35 Dollar für das laufende und auf 2,55 Dollar von 2,60 Dollar je Aktie für das nächste Jahr.

Nach Informationen von Edelstone wird der Chip nun erst im November statt wie ursprünglich geplant im September auf den Markt kommen.