Bertelsmann Online sagt Amazon Kampf an
Bertelsmann ist mit seinem Start des elektronischen Handels im Internet zufrieden.
Multimedia-Vorstand Klaus Eierhoff: "Fünf Monate nach dem Start erzielt der Online-Dienst BOL, Bertelsmann Online, durchschnittliche Wachstumsraten von zehn bis 15 Prozent pro Woche. In Deutschland verkaufenwir täglich eintausend Bücher, europaweit sind es 2.500."
BOL.de
Insgesamt erwartet Eierhoff heuer einen Umsatz von 18 Millionen
DM [126 Mio ATS] in Deutschland und 45 Millionen DM [315 Mio ATS]
europaweit.
Joint Venture mit Barnes & Noble
BOL ist im Februar in Deutschland und Frankreich und im März in Großbritannien und den Niederlanden gestartet. Im Juli wird Spanien und im September die Schweiz dazukommen. Der Start in Japan ist für das nächste Jahr geplant.
Die USA, Kanada, Australien und Neuseeland werden von barnesandnoble.com bedient, einem Joint Venture von Bertelsmann und Barnes & Noble, mit dem ein Konkurrenzauschluß in diesen Ländern vereinbart worden sei.
Barnes & Noble im NetzBücher zum Herunterladen
Zunächst werden nur Bücher über das Internet verkauft, im Herbst kommt das Musikangebot hinzu.
Zur Frankfurter Buchmesse wird ein elektronisches Buch [Rocket eBook] vorgestellt, mit dem digitalisierte Titel direkt aus dem Internet heruntergeladen werden können.
Eierhoff: "Unser Ziel ist es, in Europa zum Marktführer im e-Commerce aufzusteigen, was angesichts der ersten Ergebnisse auch realistisch erscheint."
"Wir sind spät gestartet"
Schwieriger sei es, dieses Ziel in den USA zu erreichen, wo der Marktführer Amazon.com sehr stark sei. Doch barnesandnoble.com hole deutlich auf. Eierhoff optimistisch: "Wir sind spät, aber dafür senkrecht gestartet."
Amazon.com vorn
Der OnlineHändler Amazon.com wurde vor knapp vier Jahren
gegründet und ist heute die Nummer Eins im InternetHandel.
Amazon.com hat mehr als 4,7 Millionen Titel von Büchern über CDs bis
hin zu Computerspielen im Angebot. Die Zahl der OnlineKunden ist im
vergangenen Jahr auf 8.4 Millionen [2.2 Millionen mehr als 1997]
gestiegen. Das Umsatzplus betrug 313 Prozent. Im ersten Quartal hat
das rasante Wachstum des rein virtuellen Handelsriesen leicht an
Fahrt verloren. Der Umsatzzuwachs lag aber immer noch bei 236
Prozent auf 293.6 Mio USD [275.3 Mio Euro | 3.8 Mrd ATS].