Die IT-Woche im Überblick

28.07.2007

Die Zweifel am Erfolg von Windows Vista werden trotz Rekordverkaufsmeldungen von Microsoft immer lauter, Mozilla schockiert mit der Ankündigung, sich von Thunderbird zu trennen und Intel muss sich vor der EU wegen aggressiver Preistreiberei gegen AMD verantworten - das war die Woche von 22. bis 28. Juli.

Trotz heftiger Protest von Datenschützern hat der EU-Ministerrat am Montag die von der deutschen Ratspräsidentschaft ausgehandelte Abmachung durchgewunken. Am 1. August wird das Flugdatenabkommen der EU mit den USA in Kraft treten.

Damit haben die US-Sicherheitsbehörden wie das FBI ab August Zugriff auf bis zu 19 persönliche Daten von europäischen Flugreisenden [Passenger Name Records, PNR]. Die USA dürfen die übermittelten Daten 15 Jahre lang speichern und auswerten.

Mensch spielt Maschine beim Pokern aus

Am Montag und Dienstag trat das Pokerprogramm Polaris in Vancouver gegen die Pokerprofis Phil Laak und Ali Eslami an. Wie erwartet konnten die Profis aus Fleisch und Blut das Duell für sich entscheiden.

Zweifel an Vista-Erfolg

Nach einem schwachen Ergebnis beim Verkauf von PC-Software im vierten Quartal kamen in den vergangenen Wochen erhebliche Zweifel an den Erfolgsaussichten von Vista auf.

Auch die PC-Hersteller beklagten sich über den ausbleibenden Wachstumsschub durch Windows Vista, vor allem Geschäftskunden lehnten das neue Betriebssystem ab.

Microsoft hingegen gibt allen Zweiflern Kontra und vermeldet Rekordverkäufe. COO Kevin Turner sagte Analysten, der Konzern habe bereits 60 Millionen Lizenzen des neuen Betriebssystems absetzen können.

Mozilla schmeißt Thunderbird raus

Am Mittwoch schockierte die Chefin der Mozilla Foundation die Nutzer des freien Mailclients Thunderbird mit der Ankündigung, diesen künftig aus der Foundation auszugliedern.

Man werde sich auf die Weiterentwicklung des Browsers Firefox und die dazugehörige Entwicklergemeinde konzentrieren, so Mitchell Baker.

Derzeit schaue man sich nach einer einer neuen und separaten Organisationsform für Thunderbird um, die es der Thunderbird-Gemeinde erlauben werde, "ihr eigenes Schicksal zu bestimmen".

Zu wenig Investitionen in Breitband

Laut jüngsten Zahlen der heimischen Regulierungsbehörde RTR zum IKT-Markt liegt Österreich bei E-Government in der EU zwar auf Platz eins, dafür fällt Breitband immer weiter zurück. Als Maßnahme regte RTR-Chef Georg Serentschy die Forcierung der Versorgung aller Haushalte mit Breitbandanschlüssen bzw. mit PCs an.

EU-Verfahren: Intel hat AMD ausgebremst

Die EU-Kommission hat wegen Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung ein Wettbewerbsverfahren gegen Intel eingeleitet. Der Konzern soll mit unlauteren Methoden versucht haben, seinen Konkurrenten AMD aus dem Markt zu drängen.

Mit hohnen Rabatten und sogar Bestechungsgeldern soll Intel die Händler dazu gebracht haben, AMD-Chips außer Acht zu lassen. Intel bestreitet sie Vorwürfe nicht, sieht sein aggressives Vorgehen aber "im Sinne des Verbrauchers".