11 Milliarden Euro für Deutsche Telekom
Konzernchef Ron Sommer gab auf einer Pressekonferenz in Frankfurt gestern mittag bekannt, dass der zweite Börsengang der Deutschen Telekom 11 Milliarden Euro [21 Mrd DM, 150 Mrd ATS] eingebracht habe.
Die zweifache Überzeichnung der knapp 290 Millionen Anteilscheine habe, so ein sichtlich enthusiasmierter Sommer, die "besondere Faszination der ersten echten Euro-Aktie" bewiesen - es grassiere "Telekomfieber in Euroland".
Die Ausgabepreise
Der Preis liegt in Anlehnung an den zuletzt stark gefallenen Schlußkurs des Xetra-Handels vom Freitag bei 39,50 Euro. Für Frühzeichner sowie T-Altaktionäre gilt ein Rabatt von zwei Euro und somit ein Preis von 37,50 Euro. Die neuen Aktien kommen heute, Montag in den Handel.
Kursmanipulation wird dementiert
Die Deutsche Telekom und ihre den Börsengang begleitenden Banken haben Vorwürfe der Kursmanipulation am letzten Handelstag der Zeichnungsfrist zurückgewiesen.
Telekom-Chef Ron Sommer sowie die Vorstände der Deutschen Bank und Dresdner Bank, Ronaldo Schmitz und Gert Häusler, erklärten am Sonntag vor der Presse in Frankfurt, solche Manipulationen wären angesichts des mit strengsten Auflagen versehenen weltweiten Börsengangs unmöglich.
Der Kurs der T-Aktie war am Freitag zum Handelsschluß um 6,8 Prozent auf 39,50 Euro - dem späteren Ausgabepreis der Aktie - abgesackt.
"Traummarke", sagt Sommer
Sommer sagte, der Ausgabepreis von 39,50 Euro sei eine Traummarke. Schmitz sagte, das Preisfeststellungsergebnis sei gut. Zum Kursrückgang sagte er: "Der Vorgang fällt nicht völlig aus dem Rahmen."
"Feuerwerk von neuen Produkten"
Die Telekom soll vermittels "aggressivem Marketing" ein "leistungsfähiger Telematik-Dienstleister werden, und ein Feuerwerk von neuen Produkten" abbrennen, kündigte Sommer weiters an.
Zwei davon wurden noch in der Pressekonferenz präsentiert, nämlich zwei Bundles, die unter anderem beträchtliche Preissenkungen für Vieltelefonierer und Geschäftskunden beinhalten.
Von der VerBilligung betroffen sind vor allem deutschlandweite Anrufe und Telefonate im Ortsgebiet.
Wer wo wieviele Aktien gekauft hat
Deutschland 1.038.000 175.575.000
Italien 522.900 46.842.000
Spanien 47.000 7.000.000
Benelux 29.000 13.300.000
Frankreich 29.000 2.617.000
Österreich 7800 1.585.000
Portugal 4000 468.000
Irland 2500 1.171.000
Finnland 1200 358.000
Auffällig ist die hohe Zahl an Kleinaktionären in Italien, was auf die Mittlerweile fallengelassenen Übernahmepläne von Telecom Italia durch die Deutsche zurückzuführen sein dürfte.