27.06.1999

"TELEKOMFIEBER IN EUROLAND"

Bildquelle: Photodisc | ORF ON, Sturm

11 Milliarden Euro für Deutsche Telekom

Konzernchef Ron Sommer gab auf einer Pressekonferenz in Frankfurt gestern mittag bekannt, dass der zweite Börsengang der Deutschen Telekom 11 Milliarden Euro [21 Mrd DM, 150 Mrd ATS] eingebracht habe.

Die zweifache Überzeichnung der knapp 290 Millionen Anteilscheine habe, so ein sichtlich enthusiasmierter Sommer, die "besondere Faszination der ersten echten Euro-Aktie" bewiesen - es grassiere "Telekomfieber in Euroland".

Die Ausgabepreise

Der Preis liegt in Anlehnung an den zuletzt stark gefallenen Schlußkurs des Xetra-Handels vom Freitag bei 39,50 Euro. Für Frühzeichner sowie T-Altaktionäre gilt ein Rabatt von zwei Euro und somit ein Preis von 37,50 Euro. Die neuen Aktien kommen heute, Montag in den Handel.

Kursmanipulation wird dementiert

Die Deutsche Telekom und ihre den Börsengang begleitenden Banken haben Vorwürfe der Kursmanipulation am letzten Handelstag der Zeichnungsfrist zurückgewiesen.

Telekom-Chef Ron Sommer sowie die Vorstände der Deutschen Bank und Dresdner Bank, Ronaldo Schmitz und Gert Häusler, erklärten am Sonntag vor der Presse in Frankfurt, solche Manipulationen wären angesichts des mit strengsten Auflagen versehenen weltweiten Börsengangs unmöglich.

Der Kurs der T-Aktie war am Freitag zum Handelsschluß um 6,8 Prozent auf 39,50 Euro - dem späteren Ausgabepreis der Aktie - abgesackt.

"Traummarke", sagt Sommer

Sommer sagte, der Ausgabepreis von 39,50 Euro sei eine Traummarke. Schmitz sagte, das Preisfeststellungsergebnis sei gut. Zum Kursrückgang sagte er: "Der Vorgang fällt nicht völlig aus dem Rahmen."

"Feuerwerk von neuen Produkten"

Die Telekom soll vermittels "aggressivem Marketing" ein "leistungsfähiger Telematik-Dienstleister werden, und ein Feuerwerk von neuen Produkten" abbrennen, kündigte Sommer weiters an.

Zwei davon wurden noch in der Pressekonferenz präsentiert, nämlich zwei Bundles, die unter anderem beträchtliche Preissenkungen für Vieltelefonierer und Geschäftskunden beinhalten.

Von der VerBilligung betroffen sind vor allem deutschlandweite Anrufe und Telefonate im Ortsgebiet.

Wer wo wieviele Aktien gekauft hat

Deutschland 1.038.000 175.575.000

Italien 522.900 46.842.000

Spanien 47.000 7.000.000

Benelux 29.000 13.300.000

Frankreich 29.000 2.617.000

Österreich 7800 1.585.000

Portugal 4000 468.000

Irland 2500 1.171.000

Finnland 1200 358.000

Auffällig ist die hohe Zahl an Kleinaktionären in Italien, was auf die Mittlerweile fallengelassenen Übernahmepläne von Telecom Italia durch die Deutsche zurückzuführen sein dürfte.