01.07.1999

PC FOR FREE

Bildquelle: PhotoDisc | Montage: ORF On [Sturm]

GratisComputer von America Online

Nach vielen Ankündigungen und noch mehr Gerüchten ist es jetzt fix: Der weltgrösste InternetProvider America Online [Nummer zwei in Europa] hat eine MarketingAllianz mit der Computerfirma E-Machines Inc. bekanntgegeben, in deren Rahmen User, die einen Dreijahresvertrag für das Compuserve 2000-Paket von AOL unterzeichnen, 400 USD Rabatt auf E-MachinesComputermodelle bekommen.

Dabei kostet der billigste E-MachinesComputer 399 USD. Mit anderen Worten, der User kann über den Dreijahresvertrag mit AOL auch gratis zu einem Computer kommen und zahlt monatlich nur rund 20 USD für das AOL-Service.

Computerverkäufe im Wert von 1 Mrd USD

Stephen Dukker, CEO von E-Machines Inc.: "Mit diesem Deal wird die Zahl der InternetUser rasant ansteigen. Insbesondere wird auch Konsumenten mit niedrigerem Einkommen der Zugang zum Internet ermöglicht."

E-Machines Inc. erwartet sich durch die Allianz mit AOL innerhalb eines Jahres Verkäufe im Wert von einer Milliarde USD.

Koreanische Computer

Die E-MachinesComputermodelle, die AOL-Kunden zur Auswahl stehen kosten zwischen 399 USD [eTower] und 599 USD [ohne Monitor].

Druck auf AOL

Mit der neuen Allianz, die auch eine von den Partnern nicht bezifferte Beteiligung von AOL an E-Machines beinhaltet, plant America Online eine Festigung seiner weltweiten Marktführungsposition. Ausserdem peilt America Online auch die Marktführerschaft in Europa an [derzeit Nummer zwei].

Die high-speed Internet Provider üben allerdings zunehmenden Druck auf America Online aus. Die ExciteAtHome Corp. hat zum Beispiel angekündigt, innerhalb von drei Jahren 25 Prozent der User, die zu Hause einen InternetZugang haben, für sich gewinnen zu wollen. Die Hälfte der Neukunden sollen von AOL abgeworben werden.

Mit langfristigen Verträgen versucht AOL diese Kriegserklärung zu kontern. Und der Deal mit E-Machines Inc. ist eine Waffe im Kampf um den User.

Weitere Allianzen im Kommen

Klar ist, dass AOL es nicht bei der Allianz mit E-Machines belassen wird. Auch E-MachinesCEO Dukker weist darauf hin, dass das Arrangement zwischen E-Machines und AOL nicht exklusiv ist: "Wir rechnen damit, dass AOL auch Verträge mit anderen PC-Herstellern abschliessen wird."

Als möglicher weiterer America Online-Partner ist schon seit längerem die in Seattle angesiedelte Firma Microworkz im Gespräch.