04.07.1999

NEUROROBOTICS

Bildquelle: Photodisc/ ORF ON Barth

Gedanken steuern Maschinen

Schlaue Ratten lassen für sich arbeiten. Mit dem richtigen Equipment brauchen sie bloß an eine Bewegung zu denken und sofort führt sie ein ¿NeuroRobot¿ aus.

Die Forscher rund um John Chapin und Miguel Nicolesis von der Hahnemann School of Medicine in Philadelphia, USA, entwickelten eine Steuerung, mit der Ratten allein durch ihre Hirnströme einen Roboterarm in Gang setzen konnten.

Ein Durchbruch auf dem Weg zur perfekten Prothese?

Wegweisender Laborversuch

Im ersten Schritt dressierten die Forscher Ratten darauf, per Pfotendruck einen Roboterarm zu bewegen, der sie mit einem Tropfen Wasser belohnte.

Die Gehirnaktivitäten, die für diese Bewegung verantwortlich sind, wurden abgeleitet und mit Hilfe von neuronalen Netzen analysiert. Neu ist, daß aufgrund dieser Analyse Signale von bis zu 25 Neuronen im motorischen Cortex gleichzeitig beobachtet wurden. Bisher arbeitete man nur mit den Signalen einzelner Neuronen.

Es wurde ein Aktivitätsmuster der motorischen Hirnregionen angelegt, die für diese Bewegung verantwortlich sind. Mit diesen Informationen gelang es den Forschern, den Roboterarm direkt und ohne Pfotendruck zu dirigieren.

FreehandBrowsen?

Es ist noch ein weiter Weg von der einfachen Bewegung eines mechanischen Gelenks bis zum voll funktionstüchtigen künstlichen Arm.

Neue Ableitungstechniken und mathematische Berechnungsmethoden werden notwendig sein, um diese Technik auch für den Menschen nutzen zu können. Chapins Experiment könnte jedoch richtungsweisend für neue Entwicklungen bei Prothesen, aber auch ¿mauslosen¿ Computern werden.