Bandbreiten am Spotmarkt kaufen
Seit Donnerstag betreibt neben dem holländischen Anbieter InterXion mit der Hamburger Hanse-X auch ein deutsches Unternehmen eine Börse, an der Käufer und Verkäufer anonym um Bandbreiten und Kapazitäten für Telefon-, Daten- und Internet-Verkehr feilschen.
Käufer und Verkäufer verhandeln über das Internet anonym miteinander, die Betreiberfirmen treten als Makler auf und koordinieren Nachfragen und Angebote.
Interessant könne ein kurzfristiger Kauf an der Börse für eine Telefongesellschaft zum Beispiel sein, wenn sie einen technischen Ausfall kompensieren müsse, erklärt der Sprecher der Hanse-X-Geschäftsführung, Ulrich Schwerhoff.
Das aus den Niederlanden stammende Unternehmen InterXion betreibt bereits einen Handelsplatz in Amsterdam.
InterXion HollandAuf eine Ausweitung der Geschäfte auf Deutschland weist der Aufbau einer deutschen Website hin.
InterXion.deFreie Preise am Spotmarkt
Den sogenannten Spot-Markt will Hanse-X jedoch erst ab Mitte August anbieten. Dann sollen die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen sein. Bis dahin beschränken sich die Hanseaten auf langfristige Geschäfte.
"Bislang sind die Telefongesellschaften durch den Regulierer gefesselt", schimpft Schwerhoff. Die von der Telekom verlangten Preise für die Nutzung ihrer Netze seien "politisch gesetzte Preise." Über die Börse werde die Möglichkeit geschaffen, die Preise frei zu gestalten.
Hanse-X hat sich mit der britischen Firma Band-X zusammengeschlossen, die in London einen Telekommunikationshandel betreibt.