Physik, ScienceFiction, StarTrek
Die endlosen Weiten sind im Messegelände von Wien eher begrenzt. Trotzdem landete dort die Ausstellung StarTrek WorldTour. Und die Weltraumreisenden beweisen ganz eindrücklich eine neue Merchandising-Dimension in den endlosen Weiten des Geldscheffelns.
Seit letzter Woche geht eine Ausstellung kombiniert mit einem Kino und eben dem Raumschiff auf Tour. Die StarTrek WorldTour hat derzeit am Wiener Messegelände Station und läuft noch bis um 8. August. ATS 290,- kostet der Spaß für Erwachsene, aber dafür trifft man auch gleich auf Klingonen, Ferengis und Romulaner.
StarTrek WorldTour"Als StarTrek 1966 anfing, hätte es kein Mensch für möglich gehalten, dass die Beliebtheit dieser Serie wie eine Supernova explodieren würde.", erzählt einer der Schauspieler, die durch das Raumschiff führen. Ein Ausspruch, der Anton Zeilinger zum Lachen brachte. Sein lakonischer Kommentar: "Supernova zerstört immerhin alles was rundherum ist. Ich hoffe, dass die Leute davon ausgehen, das StarTrek auch alles zerstört."
Beam me up
Als das Beamen eingefüht wurde, war dem StarTrek Team bewußt,
dass es ein Problem geben wird. Denn die Quantenmechanik besagt,
"Ich kann nicht alle Eigenschaften eines Objekts gleichzeitig
wissen." Für die Saga wurde daher ein HeisenbergKompensator
erfunden, um das Problem mit der Heisenbergschen Unschärferelation
zu umgehen.
"Den wird es nie geben", meinte dazu Anton Zeilinger. "Was mich beim Beamen immer schon gewundert hat ist, wozu die in der StarTrek Serie dann noch Raumschiffe brauchen. Der Grund dafür sei, so Dagmar Preinerstorfer [StarTrek Fan] die maximale Reichweite. 40.000km ist das Maximum, besagt die StarTrek Saga.
Ein Problem, mit dem sich das Innsbrucker Team um Anton Zeilinger nicht herumschlagen muss. Bei der Quantum Teleportation gibt es keine Obergrenze mehr.
Quantum Teleportation
Anton Zeilinger ist mittlerweile in der Lage, ein Photon zu teleportieren. Bei diesem Experiment wird mit Lichtteilchen gearbeitet. Damit ein Photon von einem Ort zum anderen gebeamt wird nutzt man einen Trick aus, der, so Anton Zeilinger, nur in der Quantenphysik existiert. "Man nützt Verschränkung aus". Ein Name, den der Österreicher Erwin Schrödinger eingeführt hat.
Das Experiment
"Verschränkung läßt sich am besten verstehen, wenn man von zwei Photonen spricht, die von einer Lichtquelle herauskommen. Wir nennen sie Bob und Alice. Die Besonderheit bei der Verschränkung ist, dass keiner von den beiden wohldefinierte Eigenschaften hat.
Man kann es sich so vortellen: es gibt zwei identische Zwillinge, aber bei keinem ist die Haarfarbe festgelegt. Die ist rein zufällig.
Die erste Messung, die erste Beobachtung bewirkt, dass der, der von den beiden Zwillingen beobachtet wird, eine Haarfarbe spontan annimmt. Rein spontan, ohne Ursache. Und witziger Weise bekommt der andere, egal wie weit er weg ist, im selben Moment genau die selbe Haarfarbe."
Einstein nannte das "die spukhafte Fernwirkung". Dieses Phänomen wird von dem Team rund um Anton Zeilinger für die Quantum Teleportation ausgenützt.
Quantum Teleportation"Das Original verschwindet bei der Teleportation. Nicht das Teilchen, sondern die vollständige Information wird von A nach B gebracht. Die Energiemenge bleibt allerdings am ursprünglichen Ort." erklärt Johann Sumhammer.
Den Termiuns Teleportation hält er für ein wenig überzogen, denn in der SicenceFiction wird dieser Terminus anders verwendet. "Da erwartet man sich, dass wirklich die massive Menge von A nach B irgendwie mystisch transportiert wird." Bei der Quantum Teleportation wird das Original allerdings vollständig zerstört.
Der wahre Quantensprung
Anton Zeilinger rechnet damit, dass die gleiche Prozedur, die sie jetzt beim Photon anwenden, in den nächsten ein zwei Jahren mit einfachen Atomen funktionieren wird. "Wobei man halt eine Eigenschaft des Atoms überträgt, nicht alle Eigenschaften."
In 20 bis 30 Jahren, so Zeilinger, funktioniert es vielleicht schon mit Viren. Eine gewagte Prognose, mein Johann Sumhammer: "Das wäre ein echter Quantensprung."
Newton nur mit ScienceFiction widerlegbar
In der StarTrek Saga funktioniert einiges nach einem Wissenschaftsstand, der schon längst von der Realität überholt wurde. Die Ausrüstung des Raumschiffes wirkt ein wenig antiquiert. Manches wurde allerdings bereits auch nach den Ideen von StarTrek verwirklicht. Zum Beispiel der Injektor, die medizinische Spritze der Starfleet-Ärzte.
Allerdings wie im Raumschiff das Gravitationsgesetz von Newton überwunden wird, bleibt weiterhin ScienceFiction. Das schafft die Physik noch nicht, meint Johann Sumhammer. Bei StarTrek gibt es dafür eine "einfache" Vorrichtung, den sogenannten Trägheitsabsorber. Die Physiker dazu: "Ein Wort für etwas zu erfinden, das man nicht einmal spezifizieren kann, ist schon einmal der erste Schritt."
Die internationale StarTrekFan Association
starfleet