Vorwürfe wegen Kursmanipulation
Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet heute, Montag, die Telekom habe trotz eindringlicher Warnungen ihrer Bankberater die Kapitalerhöhung so abgewickelt, daß durch gezielte Kauf- und Verkaufsaktionen von T-Aktien und Bezugsrechten risikolose Spekulationsgewinne möglich waren.
Hintergrund ist, daß kurz vor Börsennotierung der neuen Aktien der Kurs der alten Telekom-Aktien nach massiven Verkäufen an der Börse eingebrochen war und dadurch den daran gekoppelten Emissionspreis für die neuen Stücke gedrückt hatte.
in 30 Minuten in den Keller
Der Kurs der T-Aktie war am 25. Juni, dem letzten Handelstag vor der Neuemission, nach massiven Verkäufen kurz vor Börsenschluß abgestürzt. Die Börse setzte daraufhin eine halbstündige Auktion an, nach deren Ende der offizielle Schlußkurs mit 39,50 Euro festgestellt worden war, knapp sieben Prozent unter dem Vortagesschluß. Kurz zuvor hatte der Kurs noch bei 41,68 Euro gelegen. Investoren, die sich mit Bezugsrechten eingedeckt hatten, konnten somit die neuen Aktien billiger beziehen.
Rund 30 Bankhäuser und Kursmakler standen hinter der Attacke auf den Aktienkurs der Telekom. Rund 13 Millionen Papiere seien unter anderem vom kanadischen Bankhaus Maple Partners, von der BHF-Bank, der Bankgesellschaft Berlin und der HypoVereinsbank kursmindernd abgestoßen worden.
Die Wertpapieraufsicht des Bundes sieht bislang keinen Anlaß für eine Untersuchung des plötzlichen Kursrutsches. Anzeichen von Kursmanipulationen oder für Insidergeschäfte gebe es nicht.