05.07.1999

VERBANNT

Bildquelle: PhotoDisc

www-Werbung mit wenig Wirkung

BannerWerbung im Internet erreicht einen neuen Tiefpunkt. Zwar wird ein Grossteil der geschätzten zwei Milliarden USD, die für InternetWerbung aufgewendet werden, in Banner gesteckt, der Erfolg dieses Werbeinstruments lässt aber zu wünschen übrig.

Laut einer Studie der Firma Forrester Research werden Banner zwar von Unternehmen eingesetzt, um mehr User auf ihre Sites zu locken, tatsächlich sind aber Fernsehen, Plakate und sogar RadioWerbung wesentlich wirkungsvoller als Banner, um den WebTraffic auf den firmeneigenen Sites anzukurbeln. Die Klickrate beträgt bei vielen Bannern gerade 0,5 Prozent. Grund dafür ist unter anderem der mangelnde Servicecharakter vieler BannerLinks.

Produktinfos und Service gefragt

"Von einer Antihaltung gegenüber Werbung kann generell keine Rede sein, denn insgesamt steigt die Akzeptanz gegenüber Werbung im Internet", erklärt das deutsche Marktforschungsinstitut ComCult. 43 Prozent der Befragten in einer deutschen Studie beurteilten Hinweise zu Sponsoren einer WebSite und 26 Prozent generelle WerbeAnzeigen im Netz als angenehm [WWW-Benutzer-Analyse W3B]. Die Werbung muss nur informativ sein, einen Nutzen für den Leser aufweisen und eine Möglichkeit, des kommunikativen Austauschs bieten.

Grundsätzlich gilt auch bei OnlineWerbung, dass nur die zielgruppenorientierte Platzierung der Banner zum angestrebten Werbeerfolg führt. Das wird im Internet aber nur allzuoft vergessen.

"Alte Systeme ineffektiv"

"Die werbenden Unternehmen wissen, dass 0,5 Prozent Klickrate eine extrem niedrige Zahl ist, wenden aber ein, dass der Banner aber dafür von jedem Besucher der Site, auf der er platziert ist, gesehen wird", sagt Jordan Stanley, Werbeprofi und Gründer der FreeRide WebSite in einem InternetWorld-Interview.

Die Überfrachtung von WebSites mit bunten, blinkenden und hüpfenden Bannern ist aber keine Lösung. Stanley: "User sehen die Banner nur aus den Augenwinkeln. Es ist wie bei einem sechsjährigen Kind, das seine Mutter am Rockzipfel zieht, während sie etwas anderes macht. Im Internet hat der User die Kontrolle über das was er sehen will und nicht der Sponsor. Viele Marketingleute versuchen, alte Systeme aufs Internet umzulegen, aber das ist ineffektiv und funktioniert nicht."