07.07.1999

BILLIGER TELEFONIEREN

Bildquelle: PhotoDisc | Montage: ORF On [Grillmayer]

HandyManie im Urlaub kann teuer werden

Konsumenten können bei HandyGesprächen im Urlaub einiges an Kosten sparen, wenn sie sich schon jetzt auf die Gegebenheiten im Ausland vorbereiten. Wesentlich ist es, sich rechtzeitig beim Netzbetreiber über die HandyTarife im Ausland und die zusätzlichen Gebühren zu informieren. Übrigens sollten Reisende einen Adapter mitnehmen, da in Europa Steckdose nicht gleich Steckdose ist.

Preisgünstigsten Anbieter auswählen

Konsumenten können die Einwahl ins Netz des preisgünstigsten Anbieters auf ihrem Handy einstellen. Wie das geht, steht in der Betriebsanleitung des jeweiligen Handys.

Wer sein Handy im Urlaub ausgiebiger benützen will, soll sich daher beim heimischen Netzanbieter [A1 Mobilkom, Maxmobil oder One] über die errechneten Roamingtarife - das sind Telefongebühren, die bei einem im Ausland bentutzen Handy anfallen - erkundigen. Sonst bucht sich das Handy automatisch in das stärkste Netz am Standort ein, das jedoch nicht das preisgünstigste sein muß.

Gebühren auch für Angerufenen

Handy-Besitzer, die im Urlaub angerufen werden, zahlen ebenfalls. Der Anrufer zahlt bei einem solchen Gespräch nur die übliche Gebühr, so, als wenn der Gerufene in Österreich wäre. Der Angerufene trägt die Kosten für die Weiterleitung des Gespräches von Österreich in das Urlaubsdomizil.

Max, Mobilkom und One verrechnen im Privatkundentarif in den meisten europäischen Urlaubsländern Passivgebühren von 7,10 bis 9,70 Schilling pro Minute. Bei einem Wertkartenhandy steigen die Minutenkosten auf bis zu 12,38 Schilling.

Roamingtarif bei Anrufen nach Österreich

Wer im Urlaub nach Hause anruft, dem wird der Tarif des ausländischen Netzbetreibers samt einen Roaming-Aufschlag berechnet. Im Ausland gelten völlig andere Haupt- und Nebenzeiten. Die ArbeiterkammerKonsumentenschützer raten, Gespräche eher in die Abendstunden zu verlegen - da kommt man günstiger weg.

Anruf vom Handy im ausländischen Ferienort

Wer vom Handy einen Festnetzanschluß im ausländischen Ferienort anwählt, zahlt für dieses Inlandsgespräch den "Gastroamingpreis" des ausländischen Netzbetreibers. Dieser Tarif kann sich von den Inlandspreisen des Gastnetzbetreibers für seine eigenen Kunden deutlich unterscheiden und enthält noch einen zusätzlichen Roamingaufschlag der österreichischen Mobilfunkbetreiber.

Bei Telefonaten von Handy zu Handy [beide in Österreich angemeldet] im Ausland zahlt der Anrufer den Tarif des ausländischen Netzbetreibers plus Roamingaufschlag. Der Empfänger der Nachricht zahlt die Passivgebühren seines Betreiber für ankommende Gespräche.

Falle Mobilbox

Wer am Strand seine Nachrichten in der Mobilbox abhören möchte, zahlt genausoviel wie bei einer Gesprächsverbindung nach Österreich.

Grundsätzlich ist zu empfehlen, die Mobilbox abzuschalten. Bei fehlgeschlagenen Anrufen können beim Angerufenen nämlich gleich doppelte Kosten anfallen: Anrufe müssen erst ins Reiseland gesendet werden, um festzustellen, ob der Anruf angenommen wird. Wird der Anruf zur Mobilbox umgeleitet, weil besetzt ist, keine Verbindung zustandekommt oder einfach nicht abgehoben wird, so fällt beim

Angerufenen die Passivgebühr und zusätzlich der Gastroamingtarif für die Rückleitung des fehlgeschlagenen Anrufes zur Mobilbox in Österreich an.

Tip für jene die die Mobilbox nicht abschalten wollen: Mit einer ständigen Rufumleitung gelangen die Anrufe ohne Umweg übers Ausland zur Mobilbox - das spart Geld.