LinuxRechner in der Zündholzschachtel
Der Erfindergeist von Hardwarefreaks macht auch vor Miniaturisierungen nicht halt. So sind in letzter Zeit immer wieder winzige Computer aufgetaucht, die einander in Leistung, Design und Anwendungsbereichen übertreffen.
Jüngster Coup ist die Fertigstellung des "uClinux SIMM Moduls". Auf einem 30pin-Speichermodul finden folgende Komponenten Platz: ein 16 MHz DragonBall-Prozessor, wie er auch für 3Coms Palm verwendet wird; 2 Megabyte Flash-ROM und 8 Megabyte DRAM. Weiters ein QVGA-Grafikchip, ein Ethernet-Anschluss sowie eine serielle High-Speed-Schnittstelle und 18 I/O-Pins. Das Gerät verbraucht im Idle-Modus nur wenige Microamps und liebt Open Source. Installiert ist nämlich Linux in der 2.0.x-Version.
Für eine Handvoll Dollar
Mit dem uClinux SIMM-Modul, das übrigens bloss 175 Dollar kostet,
ist es beispielsweise zusammen mit einem kleinen 320x240-Display
möglich, direkt via Ethernet-Adapter und Linux-Betriebssystem den
aktuellen Verkehr in einem grossen Netzwerk anzuzeigen. Auch in
Robotern macht sich der Chip gut.
Zündholzschachtel als Webserver
Eine Forschergruppe auf der Uni Standford [Wearable Computing Laboratory] in den USA hat ebenfalls Miniaturisierung vor Auge, beschreitet allerdings andere Wege. So kann sich die Gruppe rühmen, den weltweit kleinsten Webserver entwickelt zu haben. Er passt genau in eine Streichholzschachtel, läuft selbstverständlich unter Linux und verträgt 100.000 hits pro Monat problemlos.
Eine Weiterentwicklung ist der "Matchbox PC", der auf IBMs neues Microdrive [FutureZone berichtete] zurückgreift. Dieses Minigerät fasst 340 Megabyte und versetzt den Matchbox PC in die Lage, Windows 95 zu betreiben. Auch Linux ist willkommen.
Weltweit kleinster WebserverEin weiterer Computerwinzling. Seine Aufgabe ist, Realtime-Wetterdaten aus Cambridge, Massachusetts, ins Netz zu stellen.
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