Neue Musiksoftware kontrolliert Konsumenten
Die Secure Digital Music Initiative [SDMI] ist ein Zusammenschluss von über 100 Firmen aus der Musik-, Unterhaltungs- und Computer-Industrie und steht kurz vor der Verabschiedung ihres gleichnamigen, neuen Standards, dessen technische Entwicklung gerade abgeschlossen wurde.
SDMI wurde erst vor vier Monaten durch die Recording Industry Association of America als Antwort auf MP3 ins Leben gerufen, das nach Ansicht der Unterhaltungsindustrie zuwenig Schutz vor Raubkopien bietet, und daher für die OnlineMusikvermarktung ungeeignet sei.
Secure Digital Music InitiativeWeihnachten und Geschäft
Die Initiative hatte sich für die Entwicklung des neuen Standards den 30 Juni als Deadline gesetzt, um die ersten kompatiblen Produkte noch zum Weihnachtsgeschäft in die Läden bringen zu können.
Vor allem tragbare Geräte mit Chips als Speichermedium, die MP3 populär gemacht haben, sollen möglichst schnell verkauft werden.
Die Musikindustrie kündigte jetzt schon an, nach Einführung des SDMI-Standards ihre Zurückhaltung in der OnlineDistribution aufzugeben.
Kennzeichnend für SDMI ist die freie Wahl der Sicherungen: Das Format erlaubt dem Urheber zu bestimmen, wie oft ein Titel kopiert oder gehört werden kann. So sind alle Formen der Vermarktung denkbar einschliesslich "Pay-per-Listening", wobei die Musik-Files frei erhältlich sind, aber vor jedem Hören kostenpflichtig im Netz "freigeschaltet" werden müssen.
SDMI im InterviewKritiker monieren nicht nur die Datenschutzaspekte von SDMI - wenn die Anzahl der Kopien begrenzt sein soll, muss der Standard Daten über seinen Nutzer und dessen Hörgewohnheiten speichern - sondern auch, dass weder Musiker noch Konsumenten an der Entwicklung beteiligt waren.
Die Industrie begründet dies mit der äusserst knappen Frist, in der SDMI fertig gestellt werden musste.