Algorithmen erfassen menschliches Verhalten
Die Forschergruppe um Karl Grammer am
Ludwig Boltzmann Institut für Stadtethologie
entwickelte eine neue Methode das
Verhalten des Menschen transparenter zu
machen.
Der menschliche Beobachter wird ausgeschaltet, ein eigens kreiertes Programm namens Expression 2.0 macht die Bewegungen des Körpers und deren kommunikative Bedeutungen sichtbar.
Die von E-Motion, einem eigens für die Beobachtung von Verhalten entwickelten Tool, gelieferten Daten werden von Expression 2.0 entsprechend aufbereitet.
Dabei werden Bewegungen in diskrete Ereignisse zerlegt.
Ein entsprechender Algorithmus maximiert die Varianz der Bewegungsänderungen und macht das konkrete Profil des Verhaltens sichtbar.
Eine Schwellenwertmethode läßt
aktuelle Bewegungen von ihrem Hintergrund
besser unterscheiden. Schließlich tritt
die fixierte Verhaltenseinheit
aus den Graustufen hervor.
Die "bursts" genannten Ereignisse
können auch mehrere Bewegungen
beeinhalten. Parameter wie Anzahl, Dauer,
Umfang und Komplexität der Bewegungen
liefern die Qualitäten des jeweiligen
Verhaltens, d.h. wie lange ist die
Bewegung sichtbar, wie sehr ist der
Körper involviert, wie schnell wechseln
die Eindrücke für den Beobachter.
Die Bewegungsparameter sind bewußt
einfach gehalten. Abgesehen von der
Segementierung liefert Expression 2.0
weitere Infos über die beobachteten
Bewegungen.
Komplexe BewegungenDie simple Ebene der Informationsverarbeitung mit Variablen wie Farbe, Tiefe und zeitlicher Integration scheint mehr Information zu beeinhalten als angenommen, ist einer der Ansätze der Wiener Forschergruppe.
Die Implementierung verschiedener Algorithmen in automatisierten Bewegungsanalysen ermöglicht auch Sprache und Bewegung miteinander in Verbindung zu bringen.
Mit den neuen Methoden der Beobachtung und Analyse wird das Signalverhalten des Menschen von ein einer völlig neuen Seite beleuchtet.
Die "Vorurteile" des menschlichen Gehirns werden bei Erfassung von menschlichem Verhalten erstmalig ausgeschlossen.Die "fuzziness" menschlicher Kommunikation wird greifbarer.
Das Ludwig Boltzmann Institut für Stadtethologie liefert auf ihrem Site eine ausführliche Beschreibung des E-Motion-Projektes.
E-Motion Projekt