AllegroServer filtert MP3-Files
Sowohl die amerikanischen Gerichte als auch die Mail-Filter-Anbieter beschäftigen sich mit MP3. Der Business-Server Allegro kündigte Freitag einen Filter an, der illegale Files erkennen soll. Jetzt führt eine Entscheidung des Federal Appeals Court dieses Vorgehen ad absurdum.
Allegro bietet seit Januar diesen Jahres Firmen eine Server-Funktion an, die alle Ein- und Aus-gehenden Mails je nach Kundenwunsch filtert. Firmen-interne Mail ist davon aber nicht betroffen.
Allegro-HomepageDer Allegro-MP3-Filter ist technisch durchaus machbar und soll Firmen vor den juristischen Konsequenzen von illegalen Files auf ihren Festplatten bewahren.
In ersten Reaktionen auf die Ankündigung wurde aber sofort bemängelt, dass die Software nicht zwischen legalen Zweit-Kopien für den persönlichen Gebrauch im Büro und Raubkopien unterschieden kann.
Dass genau dieser kleine Unterscheidung auch juristische Relevanz besitzt, unterstreicht das Urteil eines kalifornischen Gerichts im Prozess RIAA v. Diamond.
Prozess-Bericht in der New York Times. Die Einsicht erfordert eine Gratis-Anmeldung.
New York TimesDie RIAA [Recording Industry Association of America] hatte Diamond, den Hersteller des populären MP3-Players RIO, wegen Unterstützung der Musik-Piraterie verklagt.
Das Gericht entschied den Prozess jetzt zugunsten von Diamond, und berief sich dabei auf den "Betamax"-Fall von 1984, in dem das Kopieren von Filmen aus dem Fernsehen für den späteren persönlichen Gebrauch grundsätzlich erlaubt wurde.
Vertreter der einflussreichen RIAA waren naturgemäss nicht begeistert und sagten eine drastische Zunahme der illegaler Musik-Kopien voraus.