Diebstahl online leicht gemacht
Ein Grundgesetz des Internet heisst Cut and Paste: Kopiere, was du brauchst, benütze es, wie du willst. Seit Jahren schwelen daher Debatten um das Copyright im Netz, wie und ob der Schutz geistigen Eigentums überhaupt durchzusetzen wäre.
Eine Form dieses Verbrechens nennt sich Plagiarismus, und es wird einem leicht gemacht. Vor allem in den USA, aber auch in Österreich und Deutschland gibt es Websites, die in umfangreichen Katalogen erprobte Arbeiten anbieten.
Eine Site mit deutschsprachigen Referaten
~ Link: http://www.referate.heim.at ~
Gelegentlich ist der Service umsonst, doch auf anderen Sites werden solide Honorare berechnet: Fünf Seiten über den Mythos Mutterschaft [The Myth of Motherhood] etwa können auf 45$ kommen, verbunden mit der strengen Mahnung: "Alle Arbeiten dürfen nur zum Zwecke der Recherch verwendet werden!"
Freilich bleibt es den Kunden selbst überlassen, ob sie sich daran halten oder die Arbeit mit ihrem Namen versehen und als Resultat eigener Anstrengungen ausgeben. Letzteres scheint eher die Regel zu sein.
Gegenmittel mit zweifelhaftem Erfolg
Doch wie der Plagiarismus ein Geschäft sein kann, ist auch der Kampf gegen ihn profitabel. Ebenfalls im Internet bieten verschiedene Firmen Programme an, die die schwarzen Schafe unter den Schreiberlingen, vor allem unter den Studenten und Schülern, aufspüren sollen.
Die "Essay Verification Engine" funktioniert dabei im Prinzip ähnlich einer Suchmaschine und fahndet, ob ein eingegebener Text oder Abschnitte davon sich insbesondere auf den Websites nachweisen lassen, die Vorlagen für akademische Hausarbeiten offerieren.
Einen ähnlichen Service bietet die Website plagiarism.org, die die eingereichten Arbeiten mit eigens angelegten Datenbanken vergleicht.
~ Link: http://plagiarism.org ~
Nach dem selben Prinzip arbeitet auch
~ Link: http://www.integriguard.com ~
Die Zuverlässigkeit dieser Systeme ist allerdings zweifelhaft. Als der Journalist Andy Dehnhart seine eigene Abschlussarbeit nachträglich testen ließ, wurde er von einem der Programme als Plagiator enttarnt. Die benutzte Vorlage entpuppte sich dann allerdings als seine eigene Arbeit, die in einer der Datenbanken Aufnahme gefunden hatte.
Und als er für einen weiteren Test einen Text mit Zitaten von Oscar Wilde, Karl Marx und Ralph Waldo Emerson zusammenstellte, bescheinigte das selbe Programm ihm einen hohen Grad an Originalität.
Eine amerikanische gratis page-mill
~ Link: http://www.schoolsucks.com/main.shtml ~
und eine, die was kostet
~ Link: http://www.ezwrite.com ~