MP3-Konkurrenz SDMI in Schwierigkeiten
Die SDMI [Secure Digital Music Initiative], ein Zusammenschluss von über 100 Firmen aus der Musik-, Unterhaltungs- und Computer-Industrie hat ihr Protokoll verabschiedet.
SDMI soll kein technischer Standard werden, sondern eine Plattform, die verschiedene, konkurierende Formate zulässt.
Nach und nach werden die Details der Spezifikation bekannt. Sie entsprechen den Erwartungen an ein Format der Musikindustrie, so soll die Zahl der CD-Kopien begrenzt werden.
SDMI-Details und DebatteIn der Defensive
Nachdem in den letzten Tagen die Vorwürfe, SDMI wolle MP3 "zerstören", von abwiegelnden Dementis gejagt wurden, gibt sich die Initiative sehr defensiv.
Betont wird vor allem dass, SDMI-Player auch MP3-Files und andere digitale Musik-Formate spielen können.
Die Vehemenz mit der verkündet wird, niemandem schaden zu wollen, und auch mit niemanden konkurieren zu wollen, klingt längst nicht mehr nach einem mächtigen Industriebündniss.
SDMI-Statements und FAQsWichtigstes Element fehlt noch
Schwerwiegender als die Schattenkämpfe gegen MP3 dürfte die Tatsache wiegen, dass entgegen bisheriger Ankündigungen SDMI technisch noch nicht ausdefiniert ist.
Dafür hatte sich die Initiative selbst nur vier Monate Zeit gegeben, um noch in diesem Jahr am Weihnachtsgeschäft mit neuen Playern teilnehmen zu können.
Vor allem das Kernanliegen - die Kopier-Sicherheit - ist technisch noch weitgehend unklar.
Sogar Mitglieder der Initiative sind inzwischen skeptisch, ob dies jemals einvernehmlich gelingen kann.
Gene Hoffman vs Jack LacyKritik aus den eigenen Reihen
Gene Hoffman, vom SDMI-Mitglied EMusic, bezweifelte ob es einem Zusammenschluss von über 100 Firmen gelingen würde, sich auf eine Lösung zu einigen.
Schliesslich habe die Musikindustrie bisher keine Sicherheits-Lösung einzelner Anbieter als befriedigend eingestuft, und die Arbeit in einer derart grossen Gruppe dürfte eher noch verlangsamend wirken.
SDMI-Vorsitzender Jack Lacy kündigte unterdess für Mitte August konkrete Ergebnisse an, die komplette Plattform soll aber sowieso erst im nächsten Jahr fertig gestellt werden.