Anti-Spam-Aktion von Lycos erfolgreich
Lycos Europe hat sich mit seiner neuen Kampagne gegen Versender unerwünschter E-Mails selbst einigen Ärger eingehandelt.
Der erst am vergangenen Mittwoch unter dem Motto "Make Love not Spam" veröffentlichte Bildschirmschoner, mit dem Internet-Nutzer zur Gegenattacke gegen Spam-Versender ausholen sollten, steht im Netz vorerst nicht mehr zur Verfügung.
Nach Angaben von BBC News war die Kampagne so erfolgreich, dass zwei der attackierten Sites von Spam-Versendern auf Grund der erzeugten Anfragelast nicht mehr erreichbar waren.
Seit vergangenem Mittwoch sollten sich Internet-Nutzer mit einem kleinen Tool erstmals gegen Spam-Versender aktiv selbst zur Wehr setzen können. Der Portal-Betreiber hatte dafür einen speziellen Bildschirmschoner zum Herunterladen ins Netz gestellt.
Volkswirtschaftlicher Schaden
Über ihn sollten die Nutzer massenweise gezielt Anfragen an
ausgewählte Spam-Versender schicken, die dessen Server in die Knie
zwingen und stark behindern sollten. Spam-Mails richten nach
Einschätzung von Experten bereits volkswirtschaftlichen Schaden in
Milliardenhöhe an.
Spammer mit eigenen Waffen schlagenMehrkosten durch erhöhtes Verkehrsaufkommen
Bei der Kampagne sollte jedoch stets gewährleistet bleiben, dass den anvisierten Servern lediglich Mehrkosten durch erhöhtes Verkehrsaufkommen entstehen. Deshalb werden nach Angaben von Lycos-Manager Malte Pollmann die jeweiligen Anfragen eines Nutzers automatisch auf eine bestimmte Menge beschränkt.
Das ist vor allem aus rechtlichen Gründen wichtig. Das Lahmlegen eines Servers durch die gezielte Überflutung gilt als Akt der Computersabotage und ist damit strafbar.
Die Vorsichtsmaßnahme scheint jedoch nicht ausgereicht zu haben. Netcraft-Analysen zufolge sind zumindest zwei der Server durch die Datenlast ausgeschaltet worden.
