07.12.2004

FUSION

Telecom Italia stimmt TIM-Rückkauf zu

Der Aufsichtsrat des früheren Telekom-Austria-Miteigentümers Telecom Italia hat am Dienstag der Fusion mit seiner Mobilfunktochter TIM zugestimmt.

"Der Beschluss ist einstimmig gefasst worden", teilte Paolo Baratta, Mitglied des Telecom-Aufsichtsrats, mit. Die Konzernmutter hält derzeit 56 Prozent an TIM.

Für die ausstehenden Anteile will die Telecom Italia bis zu 14,5 Milliarden Euro in bar zahlen. Pro TIM-Stammaktie werden 1,73 eigene Aktien geboten, den Besitzern von Sparaktien - steuerlich besser gestellte italienische Aktien ohne Stimmrecht - sollen 5,60 Euro in bar angeboten werden. Nach eigenen Angaben will die Telecom Italia die Übernahme unter anderem durch ein Darlehen in Höhe von bis zu zwölf Milliarden Euro finanzieren, die Schuldenlast steigt mit der Übernahme auf über 44 Milliarden Euro.

Der Aufsichtsrat der Telecom Italia Mobile [TIM] muss der Fusion noch Grünes Licht geben.

Komplizierte Kontrollkette

Mit Hilfe der Übernahme will die Telecom Italia die komplexe Kontrollkette innerhalb der Gruppe vereinfachen und ihre Schulden abbauen.

Auf der Telecom Italia, die von dem Reifenkonzern Pirelli und dem Bekleidungsunternehmen Benetton über die Zwischenholding Olimpia kontrolliert wird, lasten zurzeit mehr als 30 Mrd. Euro Schulden. TIM ist dagegen schuldenfrei.

Bereits im Vorjahr hatte TI- und Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera eine radikale Vereinfachung des komplizierten Schachtelsystems durchgeführt, mit dem Pirelli die Telecom Italia kontrollierte. Jetzt soll ein weiterer Schritt zur Rationalisierung der Konzernstruktur unternommen werden.

Zur Finanzierung der Fusion hat Pirelli am Dienstag eine Kapitalaufstockung im Wert von über einer Mrd. Euro beschlossen.