HorrorSzenarien für die Jahrtausendwende
Es wird immer wahrscheinlicher, dass der schlimmste Schaden, den der Y2K-Bug anrichten wird, nicht die zu erwartenden Systemausfälle sind, sondern die hysterischen Reaktionen auf die Möglichkeit einer Katastrophe.
Der Bug ist auf dem besten Weg das Paradebeispiel einer self-fullfilling-prophecy zu werden.
Das neuste Untergangs-Szenario wurde auf einer Konferenz der Veteranenorganisation US Reserve Officers Association vorgestellt, an deren Organsition die Zentralregierungs-feindliche America's Survival, Inc. massgeblich beteiligt war.
Laut den KongressTeilnehmern ist eine Ausrufung des Kriegsrechts in den USA am 1. Januar 2000 mehr als wahrscheinlich.
In den USA haben Zentralregierungs-feindliche Organisationen eine lange, paranoide Tradition. Internationale Organisationen - allen voran die UNO - werden erst recht skeptisch beobachtet. Für Europäer ist die Mischung aus Patriotismus und Obrigkeitsfeindlichkeit immer wieder befremdend.
America's Survival, Inc.Der Bug als Vorwand
Dabei geht die America's Survival, Inc. davon aus, dass der Y2K-Bug von der Regierung nur als Vorwand benutzt wird, um in den USA die Demokratie abzuschaffen.
Genau diese Pläne sogar beweisen zu können, sagt der Rechtsanwalt und Kriegsrechtspezialist William Olsen, der im Weissen Haus jetzt schon ein tyrannisches Regime sieht.
William Olsen über das KriegsrechtFür die Mischung aus Patriotimus, Militanz und Paranoia die hier vertreten wird, ist der Bug natürlich ein willkommener Anlass, um die schlimmsten Szenarios zu prophezeien.
Die Gefahr, dass Sylvester 2000 eine Katastrophe passiert, steigt leider mit der Bereitschaft an eine solche zu glauben stänig an.
Wenn sie eintritt, sind vielleicht die Rechner am wenigsten Schuld daran.