IBM-Zahlen schicken Börsen in den Keller
Ein enttäuschender Quartalsbericht des Computerkonzerns IBM drückte am Freitag die US-Aktienmärkte auf den tiefsten Stand seit gut fünf Monaten.
Auch schwache Daten zur US-Konjunktur trugen zur negativen Stimmung auf dem Börsenparkett bei und erneuerten Befürchtungen einer Wirtschaftsabkühlung.
Der Dow-Jones-Index schloss 1,93 Prozent im Minus bei 10.080 Punkten und damit nur knapp über seinem Tagestief. Als Tageshoch erreichte er 10.278 Punkte. Die US-Technologiebörse Nasdaq gab ebenfalls knapp zwei Prozent ab auf 1.908 Punkte und der breiter gefasste S&P-500-Index sank um 1,67 Prozent.
Alle drei Indizes schlossen auf dem jeweils tiefsten Stand in diesem Jahr.
Nervösität an den Börsen
"Nervosität angesichts der Unternehmenszahlen und des
Wirtschaftswachstums drückt den Markt nach unten", sagte Giri
Cherukuri von OakBrook Investments.

Gewinnerwartungen deutlich verfehlt
IBM hatte am Donnerstagabend nach Börsenschluss seinen Quartalsbericht vorgelegt und dabei die Gewinnerwartungen der Analysten deutlich verfehlt. Das belastete am Freitag weltweit die Aktienmärkte. IBM-Aktien schlossen 8,3 Prozent im Minus bei 76,70 Dollar. Als Dow-Schwergewicht war IBM damit für einen Großteil der Verluste des Index verantwortlich.
Auch die Titel des Computerkonzerns Sun Microsystems reagierten mit Abschlägen auf die am Vorabend präsentierten Geschäftszahlen. Sie gaben um gut sieben Prozent nach auf 3,66 Dollar.
IBM leidet unter dem aktuellen Dollarkurs. Europäische Unternehmen, die in die USA exportieren, nehmen durch den schwachen Dollar weniger ein und schrauben ihr IT-Budget zurück. Gleichzeitig verdient die Branche in gewissen Sparten ständig weniger - Sun Microsystems gab etwa kürzlich an, in den letzten zwölf Monaten seien die Preise für Server um sechs Prozent gefallen.
Restrukturierungen in Europa
IBM befindet sich kurz vor einer Restrukturierungsphase. Das
Unternehmen baut 500 Mitarbeiter in Schweden ab. 2.500 weitere
Arbeitsplätze in Europa wackeln derzeit.
