AOL-Chef fordert soziales Internet
Steve Case, immerhin oberster Chef von AOL, Netscape, Compuserve und demnächst wahrscheinlich auch noch Time Warner, forderte gestern Dot-Com-Unternehmen dazu auf, im Internet mehr als eine neue Möglichkeit zum Geldverdienen zu sehen.
Stattdessen sollen die Unternehmen aus dem Netz ein Medium formen, auf "das wir stolz sein können".
Case forderte daher mehr soziale Verantwortung von allen Netz-Firmen und insbesondere Bemühungen, ärmeren Ländern bei ihrer technologischen Entwicklung zu helfen.
Case: "Dies ist ein neues Jahrhundert und erfordert einen neuen Ansatz."
Steve CaseEtwas merkwürdig wirken seine Äußerungen allerdings vor dem Hintergrund des Treffens internationaler Konzernchefs, in dessen Rahmen sie fielen.
Die Konferenz war Teil des "Global Business Dialogue on Electronic Commerce" und beschäftigte sich in erster Linie mit einer unternehmsseitigen Regulierung der Rahmenbedingungen für Online-Geschäfte.
Dass es Case nicht unbedingt um selbstloses Handeln geht, wurde dann auch deutlich, als er seinen Ansatz konkretisierte: Es gehe in Zukunft darum, die Privatsphäre im Netz besser zu schützen, um "das Vertrauen der Verbraucher in den E-Commerce zu stärken".