18.07.1999

DIGITALER COUP

Bildquelle:

Y2K-Debugger als potentielle Milliarden-Betrüger

Amerikanische Firmen sind weltweit am besten auf den Y2K-Bug vorbereitet, und haben dafür wahrscheinlich auch am meisten Geld ausgegeben - in erster Linie für die Programmierer, die Programmzeile für Programmzeile nach Problemen durchsucht haben.

Jetzt geht die Angst um, dass die Handwerker, die man da ins Datenhaus gelassen hat, vieleicht nicht nur ihren Job taten, sondern gleich auch noch ein Hintertürchen für den persönlichen Gebrauch eingebaut haben.

Durch dieses könnten sie dann am Neujahrsmorgen grössere Summen auf ihre Konten umleiten - die Schuld bekäme natürlich ersteinmal der Bug.

Vor allem Rechner in Banken und Versicherungen, die täglich Milliarden Dollar elektronisch verschieben, sind anfällig für Manipulationen.

In zahlreichen von Fremdfirmen "reparierten" Systemen sind jetzt schon Hintertüren gefunden worden, einige um nachträgliche Reparaturen durchzuführen, andere ohne jedes Wissen der Systeminhaber.

So wurde der Fall einer pakistanischen Firma bekannt, die eine geheime Hintertür in der Firewall eines namhaften Konzerns hinterliess, und danach von der Bildfläche verschwand.

Die Gartner Group geht davon aus, dass im nächsten Jahr mindestens ein einzelner Betrugsfall mit einer Schadenssumme von mehr als einer Millarde Dollar bekannt werden wird.