Studie zur anonymen NetzKommunikation
Zwei Klischees haben sich in den letzten Jahren über das Verhalten von Netzbewohnern nebeneinander etabliert.
Zum einen das Gute von der grenzenlosen Verständigung, auf der anderen Seite das Schlechte von den verdeckt agierenden Verbrechern und Terroristen.
Die beiden Gesichter der anonymen Netzkommunikation sind Gegenstand einer Studie der American Association for the Advancement of Science, die in der letzten Ausgabe der OnlineZeitschrift der Information Society vorgestellt wurde.
The Information SocietyDie Studie wurde mit 87.000 USD von der National Science Foundation finanziert, mit dem erklärten Ziel, die öffentliche Debatte um den Schaden oder Nutzen der Netzkommunikation auf eine objektive Grundlage zu stellen.
Auch in den USA sind Politiker über den digitalen Stand der Dinge eher schlecht informiert und entscheiden dann oft nach populistischen Kriterien über die OnlineGesetzgebung.
Symphatisch an der Studie ist vor allem ihre Ausgewogenheit, im Gegensatz zu vielen anderen Beiträgen zur Soziologie des Netzes werden keine voreiligen Schlussfolgerungen gezogen.
Nach Abwägung der Nachteile anonymer Kommunikation - wie Spam und HateMails - und den Vorteilen - vor allem die unzensierte Meinungsäusserung - kommt die Studie zu einem vorsichtigen Plädoyer für die Förderung der NetzAnonymität.