23.07.1999

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Gesetz gegen Adresspiraten in USA geplant

Der US-Kongress will dem missbräuchlichen Handel mit Internet-Adressen einen Riegel vorschieben. "Der Senat wird demnächst über einen Gesetzentwurf beraten, der hohe Strafen androht, wenn Internet-Hausnummern nur zu dem Zweck aufgekauft werden, um sie später mit Gewinn wieder zu veräußern", sagt

US-Senator Spencer Abraham.

Der Gesetzentwurf sieht Geldbussen zwischen tausend und 300.000 Dollar [zwischen 952 Euro|13.106 ATS und 285.741 Euro|3,9 Mio ATS] vor.

Zahl der Adresspiraten steigt

Das Recht zur Nutzung von Internet-Adressen kann derzeit für einige hundert Dollar erworben werden. Das wird zunehmend dazu genutzt, im grossen Stil Adressen mit existierenden oder möglichen Markennamen zu besetzen und diese dann mit hohem Gewinn an betroffene Unternehmen zu verkaufen.

Die Genfer Weltorganisation für den Schutz geistigen Eigentums hatte sich vor kurzem beunruhigt über die steigende Zahl von Adresspiraten im Internet gezeigt. Sie forderte von den Regierungen, die derzeit bestehende Rechtslücke zu schließen. Nach Angaben der Organisation stieg der Umsatz im Adresshandel von 1996 bis 1998 von 2,6 Mrd USD auf rund 20 Mrd USD. Ihren Schätzungen zufolge wird der Betrag in wenigen Jahren auf mehrere hundert Milliarden US-Dollar steigen.

Eines der jüngsten Opfer der Adresspiraterie war der Computerhändler Gateway 2000. Er musste 100.000 Dollar zahlen, um die Rechte für den eigenen Firmennamen aufzukaufen und sein Image zu schützen.

Die Adresse war zwischenzeitlich für den Vertrieb von pornographischen Fotos genutzt worden.