16.12.2005

DEUTSCHLAND

Privat-TV gegen Deutsche Telekom

Die privaten Fernsehsender Deutschlands haben sich gegen einen Verkauf der Bundesliga-Rechte an die Deutsche Telekom und Kabel Deutschland ausgesprochen. Sie fürchten, im laufenden Bieterverfahren der Deutschen Fußball-Liga leer auszugehen, und protestieren schon vor der Vergabe am kommenden Mittwoch.

Stellvertretend hat der Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation am Freitag "große Bedenken gegen eine umfassende Vergabe der Übertragungsrechte an die Deutsche Telekom AG/T-Online-International-AG oder die Kabel Deutschland GmbH" geäußert.

Monopolstrukturen, Übertragungswege

Die Kombination von Übertragungsrechten und Rechtehandel auf der einen sowie Monopolstrukturen im Bereich der Übertragungswege auf der anderen Seite birgt große Gefahren für den Wettbewerb und damit die Meinungsvielfalt der Medien", sagte Verbands-Präsident Jürgen Doetz.

Dies gelte besonders für Kabelnetzbetreiber, die nicht nur den Zugang zu knappen Ressourcen kontrollieren, sondern auch selbst als Veranstalter auftreten wollen. "Darüber hinaus halten wir eine solche Verknüpfung von Mehrfachmonopolen gerade bei einem Unternehmen mit staatlicher Beteiligung wie der Telekom für schlichtweg unhaltbar."

Trotz aller Dementis von ProSiebenSat.1 gehen Branchenkenner davon aus, dass alle privaten TV-Anbieter in Deutschland künftig ihre digitalen Programme verschlüsseln werden.

Kabelfirmen gegen Premiere

Im Wettbieten um die TV-Rechte für die Fußball-Bundesliga haben sich die deutschen Kabelnetzbetreiber nach Angaben der "Financial Times Deutschland" zu einer Bietergemeinschaft zusammengeschlossen. Kabel Deutschland und Unity Media, die früheren Anbieter Ish und Iesy, sollen eine gemeinsame Firma gegründet haben, die für die Pay-TV-Rechte bietet.

Die Kabelfirmen machen damit Premiere Konkurrenz, das bisher die Bundesligaspiele im Bezahlfernsehen überträgt. Die Wirtschaftszeitung berichtet zudem, dass die Kabelfirmen daran interessiert sind, die "Sportschau" in der ARD zu erhalten. Dazu habe es Kontakte mit der ARD gegeben.