Die Woche mit MP3
Die Woche fing für das Format gut an und schloss brilliant ab.
Zuerst kam eine vielbeachtete Studie der Firma Jupiter Communications, in der die Industrie noch einmal im Klartext zu hören bekam, dass ihre defensive Taktik in der digitalen Musikdistribution die unvermeidliche Entwicklung höchstens verlangsamt.
Bis jetzt sei zwar nur ein Gesamtumsatz von 100 000 USD mit Musik aus dem Netz gemacht worden, für das Jahr 2003 prognostiziert Jupiter 147 Millionen.
Aber der OnlineVertrieb von CDs werde immer wichtiger, und dieses Geschäft funktioniere nicht ohne Musik aus dem Netz als Werbeträger.
Der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Musik Gruppe, Stauss-Zelnick, stimmte den Analysen zu, und betonte, dass Musik-Piraterie für seinen Konzern kein langfristiges Thema sei. Die Aussage untermauert die Kehrtwende der Musikindustrie nach der peinlichen Vorstellung ihres SDMI-Formats, weg von dem Standpunkt Musik im Netz nur als CopyrightProblem zu betrachten.
Seit Donnerstag werden die Aktien von MP3.com in New York gehandelt, und waren sofort einer der umsatzstärksten Werte.
Die Notierung startete mit 28 USD, stieg innerhalb eines Tages auf mehr als 63 USD und erreichte Freitag einen Höchstwert von 105 USD.
MP3.comDas Digital Club Fest kündigte unterdessen an, nach den vier Tagen mit OnlineKonzerten letzter Woche eine Firma zu gründen, die Livebroadcasts von Konzerten vermarkten wird.
Vor allem unbekannten Bands soll so die Möglichkeit gegeben werden sich einem grossen Publikum zu präsentieren.
Aber auch die Tücken dieses Geschäfts wurden dieser Tage wieder deutlich, neben fehlenden PlugIns wurde der SoundStream von zahlreichen Unfällen begleitet, so kappte ein etwas stürmischer Sänger die Netzverbindung beim Versuch einen Boxenturm zu erklimmen.
Was dem LivePublikum gefiel, mochten die OnlineHörer gar nicht.
Digital Club Fest