Sun entwickelt Multimedia-Prozessor
Der Computer- und Softwarekonzern Sun Microsystems will mit einem neuen Multimedia-Chip der Prozessorbranche einheizen. Der Chip mit dem Namen "MAJC" - sprich "Magic" - soll vor allem Anwendungen beschleunigen, die mit der hauseigenen Programmiersprache Java geschrieben wurden. Mit einer neuartigen Architektur sollen komplexe Video und Soundsignale rasend schnell verarbeitet werden.
Dabei wendet sich Sun in erster Linie nicht an den PC- und Servermarkt, sondern an intelligente Devices wie Digitalkameras, Handys, digitale Videorecorder, Telefone und GPS-Systeme. Der potentielle Markt soll rund 600 Millionen Geräte jährlich beinhalten.
Die Prozessorarchitektur wurde von Grund auf neu designed. Der Prozessor besteht aus mehreren Recheneinheiten, die jeweils vier Instruktionen gleichzeitig durchführen können. Der erste MAJC-Chip wird mit zwei Prozessorkernen ausgestattet werden. Grenzen zu Erweiterung würden nur durch die Platinengrösse gesetzt, so Sun.
Nähere Details über die Architektur sollen aber erst in den nächsten Monaten bekanntgegeben werden. In Verbindung mit Java soll der neue Chip auch die Nutzung von Netzwerken und dem Internet forcieren.
Sun MicrosystemsSun ist euphorisch
Die MAJC (Microprocessor Architecture for Java Computing) sei die HalbleiterArchitektur der nächsten zwanzig Jahre, geben sich Sun-Offizielle bescheiden. Schon in wenigen Jahren werde es möglich sein, einen computeranimierten Film wie "Toy Story" auf einem einzigen Chip zu errechnen. Zum Vergleich: für den Kinofilm haben rund 200 Sun-Maschinen wochenlang gerechnet.
Die Konkurrenz scharrt bereits in den Startlöchern: National Semiconductor hat kürzlich ein System-on-a-Chip Design vorgestellt; Intel will mehr Multimediafunktionen in seine Prozessoren packen.