Nachrichtenagentur UPI "flüchtet" ins Internet
Die amerikanische Nachrichtenagentur UPI hat ihren traditionsreichen Radiodienst an die übermächtige Konkurrentin Associated Press [AP] verkauft und konzentriert sich ganz auf das Nachrichtengeschäft im Internet. Das teilte UPI-Präsident Arnaud de Borchgrave am Freitag bei einer Pressekonferenz in Washington mit.
"UPI wird sich von dem traditionellen, konventionellen Nachrichtengeschäft lösen und für das 21. Jahrhundert in Position gehen", sagte de Borchgrave.
Herzstück solle ein Washington-Report werden, der mit Hintergrund- und Enthüllungsberichten sowie Analysen die globalen Auswirkungen von US-Entscheidungen aufzeigen werde. Besonderes Augenmerk wolle UPI auf Fragen der Sicherheitspolitik, Wirtschaft, Forschung, Technologie und Medizin legen.
Gegründet Anno 1907
UPI stand in den vergangenen Jahren mehrfach vor der Pleite, hat die meisten ihrer Zeitungskunden verloren und viele Büros geschlossen.
1992 ging die Agentur, die in ihren Glanzzeiten AP scharfe Konkurrenz machte, in den Besitz eines saudiarabischen Medienkonzerns über.
UPI war 1907 von dem Verleger E. W. Scripps gegründet worden, weil die 1848 gegründete AP ihn nicht beliefern wollte. 1958 stellte die Agentur den ersten Radiodienst vor.