Neuer Grafikchip walzt Konkurrenz nieder
Die finnische Chipset-Schmiede Bitboys Oy hat nach jahrelanger Entwicklungsarbeit einen Grafikchip entwickelt, der alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen soll. Genannt Glaze 3D, soll er noch im ersten Quartal 2000, also in rund einem halben Jahr, auf den Markt kommen.
Embedded RAM
Die Kerntechnologie ist um ein sogenanntes "Embedded RAM" herum
aufgebaut. Während bei herkömmlicher Entwicklung die
Speicherbausteine nur rund 10 Prozent pro Jahr schneller werden,
wird bei Embedded RAM einfach der Datenbus verbreitert. 512 Bit
Breite bedeutet gegen derzeitige State-of-the-Art-Modelle mit 128
bit einen gewaltigen Performancegewinn. 12 Gigabyte pro Sekunde
lassen sich durch die Scheunentore des Datenbusses durchschleusen.
Derartige RAM-Bausteine können zur Zeit nur von der Firma Infineon
geliefert werden, mit denen Bitboys Oy einen Exklusivvertrag
abgeschlossen hat.
Die entsprechenden Grafikkarten mit einem, zwei oder vier der neuen Chips sollen unter den Namen Glaze3D 1200, 2400 und später 4800 firmieren. Die Zahl drückt aus, wie viele Millionen Texels (Pixel*Texturen) die Grafikkarte auswerfen kann. Die Grafikkarten sollen keine proprietären Treiber erhalten, sondern voll PC99-, DirectX 7.0- sowie OpenGL-kompatibel sein.
Specs
Die Eckdaten können sich sehen lassen: 600 Millionen Pixels pro
Sekunde in der Basisversion - aktuelle Highspeed-Karten schaffen
höchstens 200 Millionen. Das Glaze 3D Chipset erreicht Auflösungen
bis zu 2.048 x 1.536 Pixel und erzeugt in Echtzeit 3D-Sequenzen in
32 bit Farbtiefe [4,3 Milliarden Farben], die gerenderten Images
bzw. Videos sehr nahe kommen.
Bitboys Oy sind überzeugt, das geplante Datum nicht zu überschreiten. Derzeit laufen die Tests auf exakten Hardware-Simulatoren; weiters wird an optimierten Treibern für Intels Streaming Extension sowie AMDs 3DNow!-Technologie gearbeitet.