SGI vor gewaltiger Umstrukturierung
SGI, einst als Silicon Graphics bekannt, steht vor der größten Umstrukturierung seiner Geschichte.
Die erst vor vier Jahren erworbene Supercomputerschmiede Cray soll wieder abgestoßen werden. Zwischen SGI und Cray werden zwar weiterhin strategische Partnerschaften bestehen, SGI will aber keine finanzielle Beteiligung mehr halten.
Auch von dem Windows NT Visual Workstation Business soll Abstand genommen werden. Dieser Abteilung widerfährt ein ähnliches Schicksal wie Cray. Insgesamt werden 1.000 bis 1.500 Leute abgebaut. Mit der aktuellen Restrukturierung werden somit die Pläne der letzten Umbauphase vor 18 Monaten wieder über den Haufen geworfen.
Linux vor
SGI glaubt mehr an den Linux- als den Windows-NT-Markt, so CEO
Richard E. Belluzzo. Künftig sollen SGI-Workstations und Server
unter Linux laufen, das eigene UNIX-Derivat IRIX soll nicht mehr
weiterentwickelt werden. Allerdings sollen IRIX-Elemente, vor allem
aus dem Grafikbereich, in das SGI/Linux eingebaut werden. Auch ein
Filesystem für riesige Datenspeicher soll inkorporiert werden.
Fokus auf Internet
Künftig will sich SGI nicht so sehr auf Grafik-Workstations konzentrieren, sondern mehr auf Server, die den rasant wachsenden Markt von Breitbanddienstleistungen bedienen können. Die ständig wachsende Zahl von Kabelmodems und ADSL-Usern [vor allem in den USA] verlangt nämlich nach leistungsstarken High-End-Servern.
Im Low-End-Markt ist SGI eine Kooperation mit dem Grafikkartenhersteller nVidia eingegangen. SGI wird seine Expertise in Grafikangelegenheiten sowie einige Patente einbringen, während nVidia die dazugehörige Hardware baut.
nVidia Corp.