14.08.1999

SPIONAGE.DE

Internet-Dokumente als Geheimmaterial

Der mutmaßliche Spion bei der DaimlerChrysler-Aerospace [DASA] steht nach einem Magazinbericht in Verdacht, auch Truppenteile der Bundeswehr ausgespäht und hohe Offiziere angesprochen zu haben.

"Focus" berichtete am Samstag vorab, der Militärische Abschirmdienst [MAD] prüfe derzeit, ob der Oberstleutnant der Luftwaffen-Reserve bei seinen zahlreichen Manövern und Fortbildungen im Auftrag Russlands spioniert habe.

Material aus dem Netz

Aus informierten Kreisen verlautete, der Spion habe unter anderem frei zugängliche Werbe-Broschüren über Waffen und Internet-Dokumente eigenmächtig als vertrauliche Verschlusssache deklariert und an die russischen Behörden verkauft.

Der "Spiegel" meldete unterdessen, der Dasa-Mitarbeiter habe ein Teilgeständnis abgelegt.

Dessen Partner, ein Geschäftsmann aus dem niedersächsischen Walsrode, wolle in der kommenden Woche aussagen. Beide Beschuldigten hätten seit 1995 militärische Unterlagen an die russischen Behörden weitergegeben.