Webserver in Ameisengröße
H. Shrikumar, Student an der University of Massachusetts, hat den weltweit kleinsten Server entwickelt. In der Größe eines Aspirins, Streichholzkopfes bzw. einer Ameise ist der "iPic" ein vollwertiger Computer, der derzeit Webpages ausliefert.
Für eine Handvoll Cents
"iPic" besteht aus einem 4 MHz-Prozessor [Kostenpunkt: 49 Cent]
und einem 32-Kilobyte-Speicher. Er ist rund einen Dollar wert. Der
iPic-Prototyp hängt derzeit am Netz und liefert HTML, Bilder und
Java aus.
Alles über den iPic
Der iPic ist zur Zeit mit der Auslieferung der mehreren Tausend Pageviews pro Tag leicht überfordert - allerdings nicht aus Mangel an Rechenleistung, sondern vielmehr deswegen, weil der serielle Link an die Grenze seines möglichen Datendurchsatzes gelangt. Shrikumar arbeitet an einer Verbesserung.
iPic inkorporiert einen vollständigen TCP/IP-Stack nach RFC-1122, der in nur 256 Byte Platz findet. Zusätzliche Software: ein HTTP 1.0 kompatibler Webserver sowie ein Telnetserver, um sich in den iPic einloggen zu können.
Anwendungsgebiete vielfältig
Das wahre Potential, so Shrikumar, liege freilich nicht in der Produktion von Webservern, die mit der Lupe zu suchen sind. Vielmehr biete sich die Möglichkeit, Haushaltsgeräte wie Toaster, Kühlschränke und Videorekorder zu vernetzen. Mittels herkömmlicher Webbrowser könnten Videorekorder programmiert werden, Licht ein- und ausgeschalten oder die Heizung vom Büro aus eingeschaltet werden. Dank der geringen Größe und des konkurrenzlos günstigen Preises sei endlich das möglich, wovon Visionäre und das IPv6-Protokoll seit langem träumen.