Das multimediale Auto
Auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt werden Autohersteller Bordelektronik zeigen, die erahnen lässt, dass das Auto eines Tages voll vom Computer gesteuert werden wird.
Opel wird ein Nachtsichtsystem präsentieren, bei dem von einer in den Kühlergrill eingebauten Infrarot-Kamera Bilder auf die Frontscheibe projiziert werden. So kann der Fahrer bei Nacht etwa vor einem Tier gewarnt werden, das die Fahrbahn überquert - bevor der Fahrer es überhaupt mit bloßem Auge sehen kann.
Früherkennung von Unfällen
DaimlerChrysler erprobt eine Technik, bei der Daten von den Rädern und Achsen im Bordcomputer zur Früherkennung von Unfällen genutzt werden. Dabei bedient sich der Bordcomputer Daten, die das serienmäßig in viele Modelle eingebaute Elektronische Stabilitätsprogramm [ESP] und das Antiblockiersystem [ABS] liefern, um kritische Fahrsituationen zu analysieren und den Fahrer rechtzeitig zu warnen.
Mit der Technik der Crash-Analyse können die Airbags je nach erwarteter Aufprall-Stärke aufgeblasen werden: langsamer bei einem "weichen", schneller bei einem "harten" Crash. Das erhöht bei bestimmten Unfällen den Schutz.
Dahinter steckt die Erkenntnis, dass dem eigentlichen Zusammenstoß in der Regel eine relativ lange Phase vorausgeht.
Internet on board
Computer sorgen auch dafür, dass der Fahrer in seinem Auto künftig nicht auf den Internet-Zugang verzichten muss. Opel zeigt den "Omega V8.com", über dessen Bordcomputer E-Mails während der Fahrt per Sprachausgabe abgerufen werden können.
Für die Beantwortung seiner elektronischen Post muss der Fahrer aber immer noch rechts heranfahren und zur drahtlosen Tastatur greifen.
OpelDie Multimedia-Version des Opel Omega mit V8-Motor und 5,7 Litern Hubraum wurde zudem zu einem kompletten Büro umgebaut. Sowohl der Beifahrer als auch die Passagiere auf den hinteren Sitzen haben ausfahrbare Bildschirme und in die Kopfstützen eingebaute Lautsprecher. Von jedem Sitz aus gibt es Zugriff auf ein Videotelefon mit separaten Mikrofonen und Kameras.
Multimedia-Auto von DaimlerChrysler
Ein ähnliches Multimedia-Auto zeigt DaimlerChrysler. Das Modell der S-Klasse verfügt über Farbmonitore in der Beifahrer-Sonnenblende und an den Rückseiten der vorderen Kopfstützen.
Das Display des Navigationssystems in der Mittelkonsole dient als weiterer Monitor. Darauf schalten sich allerdings TV- und Video-Filme während der Fahrt automatisch ab, um den Fahrer nicht abzulenken.
Computer-Arbeitsplatz im Auto
Insgesamt zwölf Antennen und vier unabhängig voneinander
arbeitende TV-Verstärker sollen den Empfang der Fernsehbilder
während der Fahrt ermöglichen. Die Mercedes-Tochter AMG stattet den
Wagen auf Wunsch auch mit einem Computer-Arbeitsplatz aus, der in
die Rückseite des Beifahrersitzes eingebaut ist. Ein Farbdrucker in
einer Armlehne der Rücksitze und ein datenfähiges Mobil-Telefon für
Fax-, E-Mail und Internet-Zugang gehören dazu. Als "Clou" des
rollenden Büros preist DaimlerChrysler eine eingebaute elektronische
Minikamera an, die es den Passagieren erlaube, sich während der
Fahrt an Video-Konferenzen zu beteiligen.