Flugverkehr zum Jahrtausendwechsel
Silvester über den Wolken? Für viele Menschen wäre ein Flug ins neue Millennium eine Horror-Vorstellung. Sie fürchten sich vor der Sekunde, in der das Datum auf den 1. Januar 2000 umspringt und die Computer verrückt spielen könnten: Flugzeuge stürzen ab, stoßen zusammen oder explodieren.
Doch Experten geben Entwarnung: Seit Jahren arbeiten Fluglinien, Flughäfen, Regierungen und Industrie daran, dass der Flug ins Jahr 2000 kein Himmelfahrtskommando wird. Bei den meisten gehen die Vorbereitungen ihrem Ende entgegen.
AUA fliegt
"Wir fliegen natürlich, das ist selbstverständlich", verbreitete
bei der Informationsveranstaltung des Bundespressedienstes Josef
Offenmüller von den Austrian Airlines für die AUA sowie Tyrolean
Airways und Lauda Air Zuversicht. Bei den Fluglinien komme zur
normalen Aufgabe der "Gewährleistung der unterbrechensfreien
Geschäftstätigkeit" eben auch die "Aufrechterhaltung der Sicherheit"
hinzu. Bei einem Durchschnittsalter der Flugzeuge von fünf Jahren
gebe es aber bei den Maschinen keine Probleme.
Die Lufthansa hat um Mitternacht fast 50 Maschinen in der Luft. "Die Passagiere können an diesem Termin so unbesorgt ins Flugzeug steigen wie an jedem anderen Tag", sagt Lufthansa-Sprecher Michael Lamberti. "Alle Maschinen sind auf ihre Jahr-2000-Fähigkeit getestet." Der Konzern zahlte dafür 83 Mio. DM.
British Airways (BA) machte Flotte und Buchungssysteme für rund 300 Millionen Mark millenniumsfit. Zum Beweis will BA-Chef Bob Ayling zu Neujahr mit einer der ersten Maschinen abheben.
"Wir erwarten nicht, dass etwas Besonderes passiert", meint William Gaillard von der "International Air Transport Association" [IATA] in Genf. Die IATA ist der Dachverband der Fluglinien. Seit 1996 bereitet man sich dort gemeinsam mit Flughäfen und der Industrie auf den Termin vor.