23.08.1999

ILLEGALE TÖNE

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Initiave gegen Schwarzkopierer

Auf der Kölner Popkomm, der wichtigsten Musikmesse Europas, spiegelte sich letzte Woche der widersprüchliche Zustand der Musikindustrie: Während auf der einen Seite über neue Online-Distributionsprojekte verhandelt wurde, dominierte in den offiziellen Statements eine defensive Haltung gegenüber den neuen Technologien.

Unter anderem hat der deutsche Bundesverband der Phonografischen Industrie die Initiative "copy kills music" ins Leben gerufen, die über das Netz und in klassischen Medien auf die Gefährdung der Musik durch Raubkopien hinweisen soll.

In diesem Jahr sind nach Angaben des Phonoverbandes in Deutschland über 10 Millionen CDs schwarz kopiert worden. Dadurch verliere die Musikbranche ein Umsatzvolumen von 220 Millionen Mark.

Besonders für die Förderung junger Bands entstehe ein Problem, es hieß, je 10.000 Kopien vernichteten eine Nachwuchsband, dazu seien insgesamt noch 30.000 Jobs in Gefahr.

Ein Horrorszenario sieht die Branche, wenn im Jahr 2001 prognostizierte 3,4 Millionen CD-Brenner verkauft sein werden.

Auch einzelne Künstler äußerten sich zu dem Problem, so kritisierte Smudo von den Fantastischen Vier den mangelnden Respekt der Kopierer gegenüber der Arbeit der Künstler und dem geistigen Eigentum.