Überlebenspakete für die Jahrtausendwende
Michael Plappert ist in Sorge um die gesamte Menschheit. Der Grund ist das Jahr-2000-Computer-Problem, kurz "Y2K". Seiner Meinung nach wird es dadurch - "entgegen den Behauptungen der Regierungen" - zu einer schweren Versorgungskrise auf der ganzen Welt kommen, wenn zum Jahreswechsel die für die meisten Mikrochips magische Zahl "00" erreicht wird.
Also bietet er Hilfe an: Der Wiener hat die Firma "arche-nova" gegründet, die auf
Wunsch das Wichtigste zum Überleben liefert.
Panik und Business
Auf die Idee zur Unternehmensgründung kam der 52-jährige Plappert, als er für sich und seine Frau die krisensichere Ausstattung für die ersten Wochen im neuen Jahrtausend suchte: "Wir haben den amerikanischen Markt beobachtet und dabei festgestellt, dass es für Haltbar-Lebensmittel bereits im Jänner Wartezeiten von bis zu acht Monaten gegeben hat. Da ist mir klar geworden, dass das Y2K-Problem nicht mehr lösbar ist."
In Deutschland fand er - "nachdem die Amerikaner die Lieferungen nach Europa eingestellt haben" - einen Produzenten, der sich auf die Herstellung von Haltbarwaren spezialisiert. Es gehe ihm vor allem darum, seinen Kunden die Mindestausstattung für "die Krise" zu bieten. Und "die Krise" wird laut Plappert kommen: ".Die Wahrscheinlichkeit, dass nichts passiert, ist ungefähr so groß wie jene, dass sich der Papst beschneiden lässt."
Arche-Nova
Das Kerngeschäft der "arche-nova" sind die Lebensmittelpakete, die für zumindest 30 Tage ausreichen sollen. Auch andere Produkte wie etwa Stromaggregate oder die Handkurbel-Waschmaschine gingen schon jetzt weg wie die sprichwörtlichen "warmen Semmeln", erklärte Plappert. Sein monatlicher Umsatz bewege sich knapp unter einer Million Schilling. Für die kommenden Monate erwartet er sich auf jeden Fall eine
Steigerung.
Weltuntergangsstimmung onlineNoch könne man aber ohne Probleme bestellen. "Derzeit beträgt die Lieferzeit nur wenige Tage", so der Unternehmer. Nach der Urlaubszeit in Deutschland und Österreich sei allerdings mit verstärkter Nachfrage zu rechnen: "Ich glaube, dass nach dem Sommer einig Politiker die Hosen herunterlassen und die Wahrheit über die Ausmaße bekannt geben werden."