24.08.1999

FILM & NETZ

Bildquelle: Alta Vista

Internet statt Kino

Die Filmindustrie beginnt, das Internet nicht mehr nur als Brutstätte für Piraterie und Copyright-Verletzungen zu sehen, sondern auch zunehmend als Geschäftsfeld zu entdecken.

Die vier Jahre alte Firma Metafilmics plant die Produktion eines Filmes, der zuerst ausschließlich via Internet erhältlich sein wird, berichtet die New York Times. Damit wird zum ersten Mal eine etablierte Produktionsgesellschaft das Internet als primären Distributionsweg nützen.

Der Metafilmics-Streifen "What Dreams May Come" wurde bei der letzten Verleihung der Academic Awards mit einem Oscar für die besten Spezial-Effekte ausgezeichnet.

Präsentation im Mai

Im geplanten Internet-Film "The Quantum Project" wird es - mehr wird bis dato nicht verraten - um einen Physiker gehen, der eine mysteriöse Erfahrung macht. Regisseur ist Francis Glebas, der auch bei "Fantasia 2000", einer Disney-Produktion, die demnächst herauskommen wird, Regie führte. Barnet Bain, Mitgründer von Metafilmics: "Wir haben ein Budget von nur drei Millionen Dollar. Das ist - an Hollywood-Standards gemessen - wenig."

"The Quantum Project" wird voraussichtlich im Mai 2000 im Internet präsentiert. Der Film wird jedenfalls eine Länge von mehr als 40 Minuten haben, wohl aber wegen der Download-Zeiten keine volle Filmlänge erreichen.

Bain ist von den künstlerischen Möglichkeiten des Internet überzeugt: "Es ist eine einmalige Gelegenheit, mit einem völlig neuen Medium zu arbeiten und dabei unter den Vorreitern zu sein."

Trotz seiner Begeisterung für das Internet hofft Bain, den Film später auch in den Kinos vorführen zu können.

Film im Netz

Der Filmvertrieb über das Internet steckt derzeit noch in den Kinderschuhen. Das Herunterladen eine Films kann derzeit - je nach Länge des Streifens und technischer Ausstattung - sogar mehrere Tage dauern, und auch die Bildqualität lässt noch zu wünschen übrig.

Mit der Entwicklung des High-Speed-Internet werden diese Barrieren allerdings fallen.