Joint Venture Siemens - 3Com geplatzt
Das geplante Gemeinschaftsunternehmen des Siemens-Konzerns und der US-Netzwerkfirma 3Com für Telefonieren über Datennetze ist gescheitert. Dies hätten beide Seiten bestätigt, meldete die in Düsseldorf erscheinende Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" am Donnerstag.
Im Dezember hatten Siemens und 3Com angekündigt, sie wollten ab 1999 gemeinsam technische Lösungen anbieten, um über firmeneigene Datennetze telefonieren und Multimedia-Anwendungen nutzen zu können. Das Joint Venture mit Sitz in den USA und 200 Mitarbeitern sollte mit mehr als 100 Millionen Dollar [rund 185 Millionen Mark] Umsatz starten.
Hohe Kosten waren Grund
US-Angaben zufolge hätten hohe Kosten die Umsetzung des Vorhabens verhindert, meldete das "Handelsblatt". Siemens und 3Com wollten nun ihre eigenen Entwicklungen getrennt vorantreiben, zitierte die Zeitung einen Siemens-Sprecher.
Ziel des Gemeinschaftsunternehmens wäre gewesen, Einsatzmöglichkeiten örtlicher Netzwerke, also sogenannter Local Area Networks (LAN), auszuweiten. Geplant seien auch LAN-Anbindungen an die Telefonnetze, hatten beide Partner im Dezember angekündigt.
Dadurch werde "man auch vom Multimedia-PC aus mit jedermann telefonieren können". Der Markt für Netzwerk-Telefonie werde für das Jahr 2002 auf einen Umfang von mehr als vier Milliarden Dollar geschätzt. Die grundsätzliche strategische Allianz zwischen Siemens und 3Com bleibe auch nach der Aufgabe des Gemeinschaftsunternehmens erhalten, sagte der Siemens-Sprecher dem "Handelsblatt" weiter.