Nachhilfeunterricht im Internet
Was bisher heimischen Schreibtischen, CD-Roms oder Nachhilfe-Instituten vorbehalten war, hält nun auch Einzug ins Internet: Virtuelle Nachhilfe mit individuellem Beistand per E-Mail.
Kunstfiguren wie Dr. Mathe, Dora Deutsch und Super James helfen bei Fragen zu Dreisatz, Kommaregeln und Present Tense. Kommerzieller Vorreiter ist der Schulbuchverlag Cornelsen mit seinem Nachhilfe-Abonnement, doch weitere Anbieter dürften bald folgen.
Auch selbstständig arbeitende Lehrer bieten ihre Dienste zunehmend im Internet an, denn für viele Kinder und Jugendliche ist es längst zur Selbstverständlichkeit geworden, beim Lernen den Computer zur Hilfe zu nehmen. Aufgabenlösungen und Referate werden rege über das weltweite Datennetz ausgetauscht.
Nachhilfe online
Bei Cornelsen müssen sich wissbegierige Schüler nur anmelden,
dann dürfen sie alle Lernfragen stellen, die ihnen unter den Nägeln
brennen. Die Antworten kommen per E-Mail ins Haus, zugeschnitten auf
die Anforderungen des jeweiligen Bundeslandes, des verwendeten
Schulbuchs und der besuchten Schulform. Das Service kostet 58 DM im
Halbjahres-Abo und ist damit günstiger als die meisten
Nachhilfestunden. Ein einmonatiges Probeabo gibt es gratis. Rund
2.000 Buben und Mädchen haben sich schon einschreiben lassen.
15 Tutoren
Hinter dem virtuellen Lehrerkollegium des Cornelsen-Verlages verbergen sich echte Lehrer mit langjähriger Berufserfahrung. 15 Tutoren stehen online mit der Nachhilfe-Redaktion in Verbindung. Ein Dienstplan regelt, wer wann für die Bearbeitung der Schülerpost zuständig ist.
"Die Schüler schicken uns E-Mails mit Fragen, die umgehend an die Tutoren weitergeleitet werden", erklärt der Leiter der Online-Redaktion bei Cornelsen, Martin Hüppe. Von den Lehrern wird dabei meist mehr als eine Standard-Antwort verlangt: "Gerade Schüler der Oberstufe stellen manchmal sehr komplexe Fragen wie etwa zur Wahrscheinlichkeitsrechnung, an deren Lösung die Lehrer richtig lange sitzen."
Die meisten Nutzer sind laut Hüppe 13 bis 17 Jahre alt, doch auch Grundschüler nehmen die Dienste von Dr. Mathe und Co. bereits in Anspruch.