27.08.1999

MOBILES INTERNET

Bildquelle: PhotoDisc

Bald kein Handy mehr ohne Internet

Mit dem Einstieg in das mobile Internet und neuen Mobilfunk-Produkten wollen sich die deutschen Handy-Netzbetreiber weiterhin hohe Zuwachsraten sichern. Die beiden Marktführer Mannesmann Mobilfunk (D2) und die Telekomtochter T-Mobil (D1) werden künftig ihren zusammen knapp 16 Millionen Kunden das Surfen im Internet per Handy ermöglichen.

"Wir bringen das Internet auf's Handy-Display", erklärte T-Mobil-Chef Kai-Uwe Ricke heute vor Eröffnung der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin euphorisch. D2-Chef Jürgen von Kuczkowski kündigte an, bis Ende 2000 werde es allein im D2-Netz schätzungsweise eine Million Kunden geben, die mit dem Handy im Internet surfen. Die neuen Handy-Dienste, die über die reine Sprachkommunikation hinausgehen, seien nötig, um das starke Wachstum auf dem Mobilfunk-Markt zu halten.

Das Zauberwort für das mobile Internet heißt WAP (Wireless Application Protocol). Damit können Internetinhalte so aufbereitet werden, dass sie auf dem Handy-Display dargestellt werden können. Die knapp acht Millionen D2-Kunden können künftig für 39 Pfennig pro Minute im World Wide Web surfen. T-Mobil hat für seine rund 7,5 Millionen Kunden noch keine konkreten Preise in Aussicht gestellt. Sie würden aber nicht schlechter als die des Wettbewerbers sein, sagte Ricke. Auch die erst im vergangenen Oktober als vierter Handy-Netz-Betreiber gestartete Viag Interkom (E2) mit derzeit rund 400.000 Kunden will entsprechende Dienste anbieten, sobald WAP-Handys verfügbar seien.

Die ersten WAP-Handys würden im Oktober auf dem deutschen Markt erhältlich sein, hieß es. D2-Betreiber Mannesmann erwartet im Jahr 2000 "eine Lawine" bei dem neuen Dienst. Im Jahr 2001 werde es kein Handy mehr ohne Internet-Browser geben. T-Mobil-Chef Ricke sagte, mit den neuen Diensten könnten D1-Kunden bald unter mehr als 25 Informationsanbietern wählen. WAP-fähige Mobiltelefone mit eingebautem Internet-Browser werden auf der IFA unter anderem von Nokia, Ericsson und Siemens vorgestellt.