E-Commerce-Plattform Pandesic macht zu
Das Dot.com-Sterben hat ein weiteres Opfer gefordert: SAP und Intel wollen ihr drei Jahre altes Gemeinschaftsunternehmen Pandesic wegen anhaltender Verluste schließen.
Ein SAP-Sprecher sagte, es habe sich erwiesen, dass das Geschäftsmodell von Pandesic "nicht in der Lage ist, ausreichend schnell in die Gewinnzone zu kommen".
Der SAP-Sprecher bestätigte damit einen entsprechenden Bericht des "Wall Street Journal" vom Montag.
"No timely road to profitability"
SAP und Intel hatten Pandesic 1997 gegründet und halten je die
Hälfte der Anteile. Die Besonderheit des Unternehmens war es, dass
es den Kunden die Computer samt Software für den elektronischen
Handel zunächst ohne Kaufpreis zur Verfügung stellte. Die Einnahmen
für Pandesic entstanden dann auf Provisionsbasis gemessen an den
Umsätzen der Kunden im Handel via Internet. In einem solchen
Geschäftsmodell sind Anlaufverluste für eine gewisse Zeit
vorprogrammiert. 1999 hatte Pandesic mit Sitz in Santa Clara in den
USA bei einem Umsatz von sieben Millionen Euro einen Verlust von
44,1 Millionen Euro erzielt. Der Verlust war damit nochmals höher
ausgefallen als im Jahr zuvor. Der SAP-Sprecher sagte, im ersten
Halbjahr 2000 sei der Verlust von Pandesic "sicher nicht weniger
geworden".
Ab sofort keine Aufträge mehr
Pandesic nimmt ab sofort keine Aufträge mehr an. Der bisherige Pandesic-Chef ist zurückgetreten, und der Übergangsnachfolger ist damit beauftragt, das Unternehmen zu schließen.
Den Kunden von Pandesic solle der Wechsel auf eine andere E-Commerce-Plattform - vorzugsweise der Internet-Plattform mySAP.com von SAP - angeboten werden.