Internet-Banking unter der Lupe
Vor allem junge Männer nutzen laut der neuen Studie "Home Banking 1999" das Internet für ihre Kontoführung und Bankgeschäfte. Neun von zehn Nutzern sind Männer, fand das Marktforschungsunternehmen Infratest Burke GmbH haraus. Der durchschnittliche Internet-Banking-Kunde ist 31 Jahre alt und verfügt über ein Netto-Einkommen von 4.100 DM [28.700 ATS] im Monat.
Rund neun Millionen Deutsche nutzen das Internet, teilte das Marktforschungsunternehmen mit. Zwei Drittel von ihnen haben zu Hause einen Internetzugang, die übrigen starten vom Arbeitsplatz aus ins weltweite Netz. Einen Teil ihrer Bankgeschäfte wickeln laut der Studie bereits zwei Drittel der Internet-Nutzer online ab.
Sicherheitsbedenken
Haupthindernis für eine stärkere Verbreitung sind der Studie "Home Banking 1999" zufolge Sicherheitsbedenken.
"Wenn sich überzeugende Sicherheitsstandards einführen ließen, wären fast alle Onliner dazu bereit", heißt es in der Studie. Im Rahmen der Untersuchung wurden 1.000 User befragt.
Großbanken haben die Nase vorn
Noch hätten die Internet-Töchter der Großbanken die Nase vorn. Sparkassen und Genossenschaftsbanken reagierten auf Grund ihrer dezentralen Struktur erst etwas später auf die Bedürfnisse der Internet-Generation. Bisher sei allein das Angebot von Online-Banking für viele Kunden ein Grund gewesen, zu einem anderen Kreditinstitut zu wechseln. In Zukunft seien die Kunden aber nicht mehr so einfach zu gewinnen. Auch Sparkassen und Genossenschaftsbanken böten verstärkt Kontoführung im Internet an.
Für jeden zweiten Online-Nutzer ist es der Studie zufolge vorstellbar, für seine Bankgeschäfte weg von der klassischen Bank zu einem "branchenfremden Anbieter" zu wechseln. In Frage kämen hier beispielsweise Versandhändler oder Service-Provider, die nebenbei auch Bankgeschäfte anbieten.
Um Kunden zu halten und zu gewinnen, müssten die Internet-Banken unter anderem günstige Konditionen und moderne Informationssysteme über Anlagemärkte und Aktien anbieten, resümiert die Studie.