IT-Industrie fehlen Fachkräfte
Ein Jahr nachdem die amerikanische Informations-Technologie-Industrie mühsam eine Erhöhung der Visa-Quoten für dringend benötigte Fachkräfte von 65.000 auf 115.000 durchgesetzt hat, ist der Streit, wie in Zukunft der Hunger der Industrie nach kompetenten Angestellten gestillt werden kann, wieder voll ausgebrochen.
Dabei herrscht Konsens über den Bedarf und darüber, dass dieser wegen der Schlüsselstellung der High-Tech-Branche erfüllt werden muss.
Während das Weiße Haus die Industrie auffordert, selbst die Initiave zu ergreifen und nach eigenen Bedürfnissen US-Bürger auszubilden, ist unter Kongress-Abgeordneten beider Parteien ein Wettkampf um die für die IT-Industrie freundlichsten Gesetzesvorschläge entbrannt.
In der Debatte geht es um H1-B-Visa, die qualifizierten Arbeitnehmern ein temporäres, an einen Arbeitsplatz gebundenes Aufenthaltsrecht in den USA gewähren.
Information Technology Association of AmericaDie verschiedenen Entwürfe behandeln aber lediglich eine weitere Ausweitung der Quoten temporärer Visa-Bewilligungen. Der Verband der Informations-Technolgie-Industrie Amerikas [ITAA] würde zwar jeden Beschluss in diese Richtung begrüßen, sieht aber Bedarf nach einer grundsätzlicheren Lösung des Problems.
Dabei zielt der Verband auf eine Neuregelung echter Immigration von Fachkräften und nicht auf temporäre Lösungen. Zur Zeit konzentriert er seine Lobby-Arbeit aber auf die Durchsetzung von Steuererleichterungen für Forschungs-Ausgaben und die gesetzliche Regelung von Schadensersatz-Forderungen im Zusammenhang mit dem Y2K-Bug.