02.09.1999

SANIERUNG

Computerhändler Vobis will Gewinne machen

Das seit Juni amtierende Management des Computerhändlers Vobis strebt für 2000 die Gewinnzone an. Wegen der Restrukturierungen werde dieses Jahr bei einem Umsatz zwischen 800 und 900 Millionen DM (459 Mio. Euro) mit einem negativen Ergebnis abgeschlossen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Aachener Vobis Microcomputer AG, Jürgen Rakow, am Mittwochabend in Berlin.

Im nächsten Jahr könnte bereits eine "kleine schwarze Zahl herausspringen". Ein Börsengang sei innerhalb der nächsten drei Jahre möglich. Für Tochtergesellschaften dagegen - etwa im Bereich des elektronischen Handels per Internet - sei ein solcher Schritt früher denkbar.

Rakow war zusammen mit Jürgen Bochmann Mitte dieses Jahres an die

Spitze der Einzelhandelskette gerückt. Die beiden übernahmen nach eineinhalb Jahre dauernden Verkaufsbemühungen mehr als 25 Prozent einer neu gegründeten Vobis-Einzelhandelsgesellschaft.

Marktanteil acht Prozent

Die Restrukturierung betreffe das Sortiment, das Franchise-System und die Standorte und EDV-Systeme, sagte Rakow. Zum Filialnetz von Vobis

in Deutschland mit 1.018 Beschäftigten gehören derzeit 237 Standorte. Geplant sei eine Zahl von 231.

Der Marktanteil von derzeit knapp acht Prozent soll nach Angaben von Marketingchefin Nane Loeschmann vor allem über neue Service- und

Internet-Leistungen ausgebaut werden. Hauptwettbewerber seien die etwa 16.000 kleineren Computerfachgeschäfte, auf die etwa 50 Prozent

des Marktvolumens entfielen.