28.08.2000

NETZ-OLYMP

Bildquelle: sydney 2000

Sydney wird weltgrößtes Internet-Spektakel

Die in knapp drei Wochen beginnenden Olympischen Sommerspiele in Sydney sollen die ersten Dot.com-Spiele in der olympischen Geschichte werden.

Das Netz wird zum maßgeblichen Medium für Zuschauerinformation und interne Organisation, Sponsoren aus dem IT-Bereich sind stark vertreten. Die Organisatoren sind entschlossen, Sydney 2000 zum bisher weltgrößten Internet-Spektakel zu machen.

Wegen der großen Zeitverschiebung und der gewachsenen Nutzerzahlen rechnet der offizielle Olympia-Sponsor IBM mit rund 6,5 Milliarden

Aufrufen allein für die offizielle Website. Das sei ungefähr zehn Mal mehr als bei den Winterspielen im japanischen Nagano vor zwei Jahren, sagte ein IBM-Sprecher heute.

Zeitverschiebung hilft dem Medium Internet

Der Zeitvorsprung von Sydney gegenüber Mitteleuropa beträgt elf Stunden und gegenüber New York 15 Stunden. Dadurch werden sich Sportfans, die nicht auf die abendliche Fernsehübertragung warten wollten, über das Internet schneller mit aktuellen Ergebnissen versorgen können.

Die Zahl der Internet-Nutzer hat sich zudem in den vergangenen vier Jahren mehr als versechsfacht. Waren 1996 bei den Sommerspielen in Atlanta rund 40 Millionen Menschen weltweit an das Internet angeschlossen, sind es heute 270 Millionen.

Der IBM-Sprecher sagte, er fürchte nicht, dass die vielen Anfragen zu einer Überlastung des Systems führen könnten.

IOC gegen "inoffizielle" Dot.coms

Sydney 2000 sollen zwar die ersten Dot.com-Spiele werden, doch nur für solche Website-Betreiber, die die offizielle Erlaubnis der Organisatoren haben.

In den USA hat das Internationale Olympische Komitee [IOC] gemeinsam mit dem Organisationskomitee der Winterspiele in Salt Lake City deshalb Klage gegen 1.800 Site-Betreiber eingereicht, um die Nutzung der Begriffe "olympisch" und "Olympiade" zu unterbinden.

Das juristische Vorgehen begründete IOC-Vizepräsident Richard Pound in einer Erklärung mit dem Missbrauch der Begriffe und der Vortäuschung, es handle sich um offizielle oder ermächtigte Organisationen oder Personen. Es müsste sichergestellt werden, dass alle Einnahmen aus dem olympischen Marketing ausschließlich der olympischen Bewegung zugute kommen.