04.09.1999

KREUZFEUER

Bildquelle: PhotoDisc

Illegale Auktionen bei eBay

Das Internet-Auktionshaus eBay ist erneut ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Auf dem Site sind keinerlei Mechanismen vorgesehen, illegale Angebote zu unterbinden.

Bei der neuesten Skandalauktion wurde ein Säugling zur Versteigerung angeboten. Das Mindestgebot für das noch ungeborene Baby wurde auf dem Site des Online-Auktionshauses mit 100.000 Dollar [93.615 Euro | 1,288 Millionen Schilling] angegeben. Die Geburt des männlichen Säuglings sei Ende September zu erwarten. Die Eltern des Kindes seien Jusstudenten und stammten aus Familien ohne Gesundheitsprobleme, hieß es in der Anzeige weiter.

Statement von eBay

Ein Sprecher von eBay sagte nach der Entdeckung der Annonce, sie werde umgehend entfernt. Ein Kaufinteressent hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Internet gemeldet.Nach Angaben des Sprechers hat das Internet-Auktionshaus noch immer keine Mechanismen installiert, die die Veröffentlichung von Verkaufsanzeigen für verbotene Artikel verhindern. "Wir trauen unseren Verkäufern", sagte eBay-Sprecher Russell Brady.

Erst vergangene Woche war auf dem Auktionssite eine Spenderniere zum Kauf angeboten worden.

Binnen kurzer Zeit hatten sich die Angebote von Kaufinteressenten bis auf 5,75 Millionen Dollar [5,38 Millionen Euro/74,1 Millionen Schilling] gesteigert, bis Ebay am Donnerstag die Anzeige gelöscht hatte. Der Verkäufer hatte für das laut Anzeige "vollkommen intakte" Organ einen Rufpreis von 25.000 Dollar genannt.