SAP-Quartalsergebnis löst Kurssprung aus
Das grösste Softwarehaus Europas, die deutsche SAP AG, hat das erste Quartal 1999 besser als erwartet abgeschlossen und damit einen Kurssprung seiner Aktie ausgelöst. Von Januar bis März ist der Umsatz um 22 Prozent auf 1,076 Milliarden Euro [14,8 Mrd. öS] gestiegen. Der nach US-Bilanzierungsregeln errechnete Überschuß ist mit 98 Millionen Euro auf dem Vorjahresniveau geblieben. Vor Steuern ist der Gewinn um ein Prozent auf 172 Millionen Euro gesunken.
Die Veröffentlichung der Quartalszahlen brachte an der Frankfurter Börse ein Kursplus von 16 Prozent. Gegen 15.00 Uhr notierte die SAP-Vorzugsaktie im Xetra-Handel bei 316 Euro.
Analysten erklärten, der befürchtete Gewinneinbruch sei ausgeblieben. "Der Markt atmet auf. Es wurde schon das Schlimmste befürchtet", sagte Devika Malik von J.P. Morgan in London. An seiner 20 Prozent Plus-Umsatzprognose für 1999 hält SAP fest.
US-Bilanzrichtlinien verbessern Ergebnis
Die Geschäftszahlen des Konzerns für die ersten drei Monate wurden durch die Auflösung von Rückstellungen und die Umstellung auf amerikanische Bilanzrichtlinien begünstigt. SAP erklärte, der Umsatz sei durch andere Abgrenzungen im US-Recht um 40 Millionen Euro höher ausgefallen als nach deutschem Recht. Nach deutschem Bilanzrecht hätte sich für das erste Quartal ein Umsatzplus von 20 Prozent und ein Rückgang des Gewinns vor Steuern um 19 Prozent ergeben.